vollbio schrieb am 18. Februar 2010 18:46
> Dass solche Kataloge natürlich auch immer die gerade aktuell
> vorherrschenden sozialen Strömungen widerspiegeln, kommt noch hinzu.
> Im ICD-9 war, wie hier ja schon bemerkt wurde, Homosexualität noch
> als Krankheit aufgeführt, im ICD-10 und im DSM IV stehen Fetischismus
> drin, obwohl mir nicht klar ist, was an Fetischismus an sich
> krankhaft sein soll.
Es heißt nicht krankhaft, sondern Störung und eine Störung ist in der
Psychiatrie alles, worunter derjenige, der es hat, leidet (und dann
noch ein paar Dinge unter denen man nicht zwingend leiden muss).
Daher _können_ sowohl Homosexualität als auch Fetischismus Störungen
sein. Sie müssen es aber nicht und bei den meisten Menschen, die
einen Fetisch haben oder homosexuell sind, ist es auch nicht so.
Wenn unter seiner Art der Sexualität leidet, sollte der Psychiater
das auch ernst nehmen und eben nicht aus politischer Willkür die
Anerkennung als Störung verweigern. Die Therapie sieht übrigens mit
nichten mehr so aus, dass man versucht die Leute "umzupolen", da die
Mehrheitsmeinung dazu ist, dass sexuelle Orientierungen im
Erwachsenenalter nicht therapeutisch änderbar sind, sondern es geht
in so einer Therapie darum, dass der Patient mit seiner Sexualität
und seiner Umwelt vernünftig leben zu lernen. Also letztendlich die
von ihm empfundene Störung akzeptiert.
> Dass solche Kataloge natürlich auch immer die gerade aktuell
> vorherrschenden sozialen Strömungen widerspiegeln, kommt noch hinzu.
> Im ICD-9 war, wie hier ja schon bemerkt wurde, Homosexualität noch
> als Krankheit aufgeführt, im ICD-10 und im DSM IV stehen Fetischismus
> drin, obwohl mir nicht klar ist, was an Fetischismus an sich
> krankhaft sein soll.
Es heißt nicht krankhaft, sondern Störung und eine Störung ist in der
Psychiatrie alles, worunter derjenige, der es hat, leidet (und dann
noch ein paar Dinge unter denen man nicht zwingend leiden muss).
Daher _können_ sowohl Homosexualität als auch Fetischismus Störungen
sein. Sie müssen es aber nicht und bei den meisten Menschen, die
einen Fetisch haben oder homosexuell sind, ist es auch nicht so.
Wenn unter seiner Art der Sexualität leidet, sollte der Psychiater
das auch ernst nehmen und eben nicht aus politischer Willkür die
Anerkennung als Störung verweigern. Die Therapie sieht übrigens mit
nichten mehr so aus, dass man versucht die Leute "umzupolen", da die
Mehrheitsmeinung dazu ist, dass sexuelle Orientierungen im
Erwachsenenalter nicht therapeutisch änderbar sind, sondern es geht
in so einer Therapie darum, dass der Patient mit seiner Sexualität
und seiner Umwelt vernünftig leben zu lernen. Also letztendlich die
von ihm empfundene Störung akzeptiert.