Ich als Wessi kann hinzu fügen: natürlich wurden sexuelle Minderheiten früher unterdrückt. Die 68-er haben das beendet, sie konnten sich gefahrlos outen. Das hat Konfliktpotentiale beseitigt und den Umgang miteinander entkrampft. Sie ließen es damit gut sein und hatten damit natürlich recht.
Jetzt aber meinen diese Minderheiten, den Diskurs bestimmen und überall Fallen aufstellen zu müssen, in die nicht zu tappen der Normalmensch gar nicht in der Lage ist. Welcher dann heftigst abgewatscht wird. Ein Eldorado für autoritäre Charaktere, würde ich sagen.
Das Ganze kam ja aus den USA und dort habe ich diese Leute die "Clinton-Linke" genannt. Ich dürft radikal sein, ihr dürft die Leute beschimpfen, solang ihr halt meinen Kriegskurs wohlwollend begleitet. Daher nämlich weht der Wind.
Und: sie lassen sich mühelos instrumentalisieren, in erster Linie natürlich gegen - wen sonst - die Putin-Diktatur. Ein Gedanke, sie könnten instrumentalisiert werden, kommt ihnen nicht.
Hatte heute ja schon den taz-Artikel "Solidarität mit Sergjy Sternenko" verlinkt. Daraus:
Auf Ablehnung trifft das Urteil auch von einer Seite, von der man es nicht erwartet hätte. Olena Hanich, Programmdirektorin der Gay Alliance, hat in ihrer Arbeit mit Mitgliedern der LGTB-Community viel Gewalt von Rechtsradikalen gegen Angehörige sexueller Minderheiten erfahren. Und diese Gewalt habe unter den Bedingungen von Corona noch zugenommen,sagte sie der taz.
Sternenko habe die LGBT-Community immer abgelehnt, so Hanich, die selbst aus Odessa stammt. „Trotzdem sehe ich in dem Urteil gegen Sternenko eine Bedrohung von Aktivisten. Heute trifft es einen Aktivisten, morgen können andere an der Reihe sein“ so Hanich. „Mir macht dieses Urteil Angst“.
Was sind doch diese LGBTs so praktisch. Ein Nazi-Mörder, an dem es eigentlich nichts zu beschönigen gibt, bekommt seinen Persilschein von LGBT. Bei der taz funktioniert das.
Gruß Artur