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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Historische Fehleinschätzung?

Die ersten 37 Jahre seines Lebens war Putin ein KGB Agent und kalter Krieger. Er wurde ausgebildet zu Lügen und seine wahre Natur hinter einer Fassade im Rahmen einer Legende zu verstecken.

Er hat den 2. Tschetschenienkrieg mit unglaublicher Grausamkeit geführt und es gibt Hinweise darauf, dass die Bombenanschläge in Moskau vom FSB gefaked wurden um den Krieg zu rechtfertigen.

Man erinnerst sich vielleicht auch noch an Putins Empathielosigkeit angesichts des Untergangs der Kursk oder an seine Formulierungen bezüglich seiner Bewunderung des israelischen Präsidenten für die Vergewaltigung von 10 Frauen. Auch der rücksichtslose Einsatz seiner Sicherheitskräfte im Moskauer Dubrowka-Theater (130 Tote) oder bei die Stürmung der Schule in Beslan (> 300 Tote / 700 Verletzte) sind unvergessen.

Menschenleben haben für Putin bei der Erreichung seiner Ziele nie eine Rolle gespielt.

https://www.abendblatt.de/nachrichten/nachrichten-des-tages/article107166365/Putin-lobt-Israels-Praesidenten-fuer-Vergewaltigungen.html

Passend dazu ist seit 2017 ist das Verprügeln der eigenen Ehefrau in Putins Russland keine Straftat mehr, sondern nur noch ein Bagatelldelikt.

Dies alles läßt aus meiner Sicht eine historische Neubewertung der letzten 20 Jahre zu.

Die Tauperiode in den Beziehungen mit dem Westen war ein Fake. Die Friedensrede vor dem Bundestag war eine große Lüge. Und warum sollte er lügen? Russland war um das Jahr 2000 schwach und Putin hatte Angst dass Russland vom Westen übernommen wird. Sein Ziel war aber immer das imperiale Russland. Also hat er Frieden und Zusammenarbeit vorgetäuscht, damit der Westen in seiner ewigen Hoffnung auf Frieden still hält. Aber das war nur eine Fassade. Intern hat daran gearbeitet das russische Militär wieder kampfbereit zu machen.

Putin wollte nie Frieden, sondern ein starkes imperiales Russland. Dazu ist ihm jedes Mittel recht.

Ab 2014 wurde dann das neu aufgestellte Militär und die neuen Waffen im Donbass und in Syrien erprobt. Ich denke hier kann man sehr gut Parallelen zur Legion Condor bzw. der Interbrigaden im spanischen Bürgerkrieg ziehen, wo beide Seiten ihre neuen Waffen erprobten.

Die mangelhafte westliche Reaktion auf die Annektion der Krim hat Putin in seinen imperialen Bestrebungen bestärkt.

Und jetzt erkennt man plötzlich die Kontinuität in Putins Leben. Er hat sich nie geändert, sondern er hat nur eine Maske getragen. Die Maske ist gefallen - und wir sehen wieder den brutalen Machtmenschen.

In diesem Zusammenhang gibt es für mich auch keinen Zweifel mehr daran, wer die Schuld trägt bei Litwinenko, Skripal, Politkowskaja, Nawalny und vielen anderen Opfern, die Putin in die Quere gekommen sind

Und in diesem Zusammenhang wäre es natürlich auch interessant zu wissen, was Putin möglicherweise über verschiedene Bundeskanzler weiss, dass diese so nachsichtig mit ihm umgegangen sind.

Natürlich bedarf dies in der Zukunft einer genaueren historischen Aufarbeitung, aber ich denke, ich liege mit meiner Einschätzung gar nicht so falsch.

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