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  • pkcp

936 Beiträge seit 10.10.2017

Mangelnde Empathie - stimmt das?

Der entscheidende Vorwurf des Artikels lautet:

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Es fehlte dem Außenminister – und auch der Kanzlerin – an Empathie, an Einfühlungsvermögen in die russischen Sorgen um eine ausgewogene Sicherheit in Europa.

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Tja, das ist die Frage.
Das wird hier einfach so behauptet.
Ich glaube mit dieser Frage werden sich noch viele Historiker auseinandersetzen.
Was hier fehlt, ist eine Antwort auf die Frage: Was hätten die beiden denn anders machen können, wenn sie mehr Empathie gehabt hätten?

Über das blanke Unrecht der Krim-Annexion durch Russland UND deren Hinnahme durch Merkel, Steinmeier (nur um die geht es ja hier) wird in diesem Artikel einfach hinweggeschlurt. Man könnte ebenso gut sagen, HIER ist der entscheidende Fehler gemacht worden.

Konkreter in seiner Fehleranalyse wird der Autor nur an der Stelle, wo es um Selenkskys Kappung der Eisenbahnlinie auf die Krim geht: Hier, sagt er, hätte Steinmeier intervenieren müssen - und deswegen soll er jetzt zurücktreten.
Ja, vielleicht war das aufseiten Steinmeiers ein Fehler. Aber die - eben hier nicht beantwortete - Frage der mangelnden Empathie (oben) scheint mir der weitaus wichtigere Punkt zu sein.

Und man darf bei alledem nicht vergessen: Unsere Möglichkeiten, hier etwas ohne Einigkeit mit den USA zu unternehmen, waren und sind gering. Die USA waren seit 9/11 ausgesprochen erratisch unterwegs. Deutschland konnte da alleine wenig machen, und Putin war (das war auch damals schon klar) kein lupenreiner Demokrat, siehe Tschetschenien.

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