Vorab, Heinz-Josef Bontrup:
Wir wissen doch, was passierte: Umverteilung! Die Lohnquote, der volkswirtschaftliche Anteil der abhängig Beschäftigten an der Wertschöpfung, wurde zu Gunsten der Profitquote massiv gesenkt und die Steuern auf Kapitaleinkünfte ebenfalls. Zum Ausgleich erhöhte die Politik die indirekten Steuern zu Lasten der Einkommensschwachen. Schröder lobte den von ihm ermöglichten Niedriglohnsektor in Deutschland als den Größten in der EU. Außerdem sei der überbordende Sozialstaat nicht mehr finanzierbar.
Schröder redete der Privatisierung und dem vom Großkapital beherrschten Markt, der Shareholder-Value-Maximierung, das Wort. Und wir wollen hier die Grünen nicht vergessen, die an diesem neoliberalen Paradigmenwechsel voll beteiligt waren. Wo diese Partei heute, das gilt aber auch für die SPD, ideologisch angekommen ist, können wir jeden Tag in den Zeitungen lesen.
Zum Thema, worum geht es Herrn Sturmberger eigentlich als wohlversorgter Zeitgenosse in diesen fortgeschrittenen Zeiten der Umverteilung, die weitere Umverteilung des in der "alten Bundesrepublik" erwirtschafteten Privatvermögen der Arbeiter & Angestellte?
Das wäre die Fortsetzung der laufenden Umverteilung, eine Ausweitung der leider ja akzeptierten "Verlierergruppen", da man als pappsatter Soziologie pflichtbewusst gleichgültig gegenüber den Ursachen der gesellschaftlichen Entwicklung bleibt, das ist mein persönlicher Eindruck: andere weniger gut versorgte "Nicht-Erben" fragen sich wohl eher, wieso sie in ihrem Arbeitsleben um das pure Überleben kämpfen - da anzusetzen, Herr Sturmberger, wäre meiner Meinung nach Ihre Mitverantwortung gewesen!