die anderen Parteien haben sich von der Mitte weg bewegt bzw. sich immer weiter an einen Rad drängen lassen, sodass nur noch die Extremen bedient wurden. Die Leute jenseits der neuverschobenen Mitte nach rechts (da wo z.B. die CDU früher beheimatet war) standen nun von der Wahl, ebenfalls nach links zu driften oder sich einer Partei zuzuwenden, die diese aufgerissene Lücke / Lucke bedient, in der Hoffnung, hier jemanden zu finden, der die Probleme der Gegenwart angeht.
Das ist nämlich der zweite Punkt: manche Leute fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Die Welt ist schneller, vernetzter und globaler geworden, aber die Veränderungen bei den Menschen dauern länger.
Dann hat sich Politik verändert: statt langfristige Ziele, die langsam zu einer Verbesserung führen, aber eventuell unpopulär sind, aber einfach gemacht werden müssen, auch wenn es wehtut, wird viel Geld und Gehirnschmalz verwendet, wie man in den Umfragen möglichst gut aussieht für die nächsten Wahlen. Da werden Probleme und Themen ausgesessen, weil man sich daran verbrennen könnte.
Die Erfolge der afd haben zu einer Abwehrreaktion der anderen geführt: man könnte die Themen, die die afd scheinbar für sich in Beschlag genommen hat (oft sind das Themen, die vorher niemanden mehr interessiert hatte) jetzt gar nicht mehr in Betracht ziehen, sondern müsse genau das Gegenteil machen, um sich von der afd möglichst weit abzugrenzen.
Als weiterer Punkt sei noch die bequeme Rolle innerhalb der Opposition genannt: hier lässt sich einfach poltern und schimpfen, ohne konkrete und umsetzbare Lösungen bieten zu müssen. Das kann die FDP aber auch gut, sogar wenn sie Teil einer Koalition sind