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  • Gotan

mehr als 1000 Beiträge seit 31.08.2000

Schlimmer als die Gewalt ist die schwarz-weiss Malerei

In den meisten Action-Filmen gibt es dieses eindimensionale Böse,
neben dem dann jeder Held, egal wieviel er mordet, "der Gute" ist. Um
das von Anfang an klarzustellen und dieses eindimensionale Schema zu
etablieren begeht "der Böse" am Anfang irgendein widerliches
Verbrechen, z.B. einen brutalen Mord, möglichst an einem Angehörigen
des "Helden" und möglichst unsinnig, somit erscheint dann jede
"Rache" gerechtfertigt. Das rechtfertigt dann auch wenn der Held
ausserhalb jedes Gesetzes agiert.

Das ist aber nicht neu, auch "Dirty Harry" funktioniert schon so, und
wie schon immer wird dieses schwarz-weiss-Denken auch auf die
Realität angewandt, und funktioniert um so besser je öfter dieses
Schema in den Köpfen der Menschen verankert wird. McCarthyism,
Hitlervergleiche oder aktuelle Darstellungen von Putin in unseren
"Leitmedien" machen eifrig Gebrauch davon. Putin ist kein Heiliger,
aber das ist Obama auch nicht. Die Überzeichnung in unseren Medien
die den einen verteufeln und den anderen völlig unkritisch sehen ist
geradezu grotesk.

Wer Putin verteufelt muss sich erstmal fragen, was denn die
Alternativen wären, aber die aktuelle Devise lautet ja "erst
schiessen, dann fragen". Wohin das führt hat man ja in letzter Zeit
oft genug gesehen, Irak, Afghanistan ... jetzt halt in der Ukraine.

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