Aggressiv angegangen von der AfD-Trollarmee werden allenfalls diejenigen, die sich kritisch zu der von Nazis und Verwirrten bejubelten Aktion äußern. Erstaunlich finde ich die vehemente Umkehr der Tatsachen, in dem hochprivilegierte GEZ-Empfänger plötzlich zu Opfern stilisiert werden.
Mal unabhängig davon, dass Nazis jubeln und Mediziner und Pflegekräfte sich verarscht fühlen, finde ich die Aktion eine riesige Verschwendung von Einfluss und kreativem Potential.
Jan Josef Liefers kritisiert die Corona-Politik der Regierung. Ja, toll, wer nicht.
Lob hab ich in den letzten 6 Monaten jedenfalls keines gelesen. Dann bedient er das klassische Dummbürger-Narrativ man dürfe die Regierung nicht kritisieren. Liest der Mann keine Zeitung? Schaut der kein Fernsehen? Gibt es irgendwo noch etwas anderes als Kritik an der Regierung?
Er will den Menschen helfen verdeutlicht er im Interview. Da frag ich mich doch, warum haben diese 50 eitlen Selbstdarsteller statt ihrer wohlfeilen Regierungskritik nicht den Betroffenen eine Bühne gegeben?
Warum spielt Heike Makatsch keine kleine Frisörin, deren Geschäft vor die Hunde geht und erzählt mal wie das so läuft mit den Staatshilfen?
Warum spielt Jan Josef nicht den Oberarzt im Krankenhaus, der jedes Jahr sparen muss, kein Personal mehr findet und kurz davor ist hinzuschmeissen?
Warum setzen die keine Debatte über konkrete Themen in Gang, sondern bedienen nur dümmliche Narrative? Vielleicht weil der Organisator ein dümmlicher Querdenker ist und diese Schauspieler genau null Ahnung haben, was in diesem Land vor sich geht?
Wie gesagt, eine riesige Verschwendung, ein Tritt in die Eier für alle Betroffenen und Jubel von denen, die seit einem Jahr keine konstruktiven Lösungsansätze haben und die Schuld immer bei anderen suchen.
Eine Aktion, die sich für mich eher nach NSDAP 1932 anfühlt, als nach Regierungskritik 2021.