theamueller schrieb am 11.08.2023 13:42:
Momentan verlieren die Ukrainer jeden Tag große Mengen an Mensch und Material, ohne dass sie ein wirksames Mittel gegen die Minenfelder haben oder zumindest in Aussicht haben.
Die Russen verlieren ebenfalls Unmengen an Menschen und Waffen, vor allem hinter der Front. Seit Beginn der Gegenoffensive liest man Zahlen von 15 bis 30 verlorenen Artilleriesystemen - pro Tag. Als General Popov gefeuert wurde, war das unter anderem, weil er ungeschminkt beschrieb, daß seine Truppen teilweise seit Monaten ohne Rotation an der Front waren und daß es Gegenangriffe durch russische Artillerie bei ukrainischen Angriffen praktisch nicht mehr gab.
Das ist der entscheidende Unterschied zur letzten großen Offensive, bei der sich Russland übrigens zurückgezogen hatte, was eine Eroberung von Landstrichen dann recht einfach macht.
Die Russen hatten monatelang dagegengehalten, der Rückzug folgte dann Mitte November innerhalb weniger Tage. Typischer Kippunkt.
Es gibt nicht mehr viele Waffen, die der Westen liefern kann. Die Lager sind offenbar leer.
Also das ist so einer Punkte, die ich mir beim besten Willen nur noch mit Wunschdenken erklären kann. Das unter heftigen Sanktionen leidende, fast auf sich allein gestellte Rußland soll die 40 stärksten Industrienationen der Welt an die Wand produziert haben? Das glaubst du doch selbst nicht. Wenn es im Westen an irgendwas fehlt, dann am politischen Willen, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und den zahllosen Versprechen Taten folgen zu lassen.
Abgesehen davon ist es der Westen, der sich unzufrieden mit den Fortschritten zeigt.
Ja, der Westen. Erst läßt er die Ukrainer wochen- und monatelang zappeln, dann beschwert er sich, daß die Offensive zu langsam ist. Idioten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.08.2023 14:09).