kodu schrieb am 12.08.2023 12:07:
Es spielt sogar eine ganz wesentliche Rolle wie er das begründet. Wenn kein nachhaltiger Frieden zu erwarten ist - was bei der Begründung absehbar ist - dann ist ein "Frieden um jeden Preis" mitnichten die beste Lösung. Schon gar nicht dann, wenn nach einem irgendwie doch erfolgreichen Feldzug der Appetit auf mehr erwartbar da ist.
Ich sag mal so: Selbst wenn die Ukraine nun kapitulieren will und dies tut, so wäre aus meiner Sicht Aufrüstung und insbesondere Isolation Russlands weiterhin geboten, bis sich dort ein gehöriger Sinneswandel einstellt.
Auf seine historische Begründung gebe ich nicht viel. Und auch Putin weiß - inzwischen - dass das wohl nicht funktionieren wird. Ich weiß, dass die "Panzerfahrer" immer damit hausieren gehen. Aber wann hat er das überhaupt gesagt oder geschrieben? Lange her, oder?
Viel interessanter ist der zweite Teil Deines Textes ... denn darauf könnte es letztlich hinauslaufen. Aufrüstung bei uns, ist für die kommenden Jahre geboten. Eine Isolation Russlands hielte ich allerdings nicht für klug ... zum einen wegen China ... und zum anderen müssen wir ein gesellschaftlich entwickelteres Russland nicht nur "sicherheitsarchitektonisch" in Europa einbeziehen sondern unbedingt auch wirtschaftlich und kulturell.. Der größte Fehler Europas in den letzten 30 Jahren war, das nicht entschieden genug verfolgt, sondern immer nur nach der Pfeife anderer Interessen getanzt zu haben.
Die Transatlantiker - und da gibt es viele in einflussreichen Positionen bei uns, ob in den Medien oder in den Abgeordnetenbüros, ganz zu schweigen von zweifelhaften ThinkTanks und ihren Influenzieren (sog.Experten) - werden das hintertreiben - mit allen lauteren und unlauteren Mitteln. Aber wir müssen in Europa enger zusammenfinden und unser eigenes Ding machen. Davon bin ich ziemlich überzeugt.
Bei Dir klingt Transatlantiker wie ein Schimpfwort. Dabei hat uns die Westbindung viele Jahrzehnte den Frieden in Europa gesichert. Ich bin den Amerikanern dafür sehr dankbar.