mouse-net schrieb am 12.08.2023 12:50:
Wo bei die Krim ebenfalls immer noch völkerrechtlich betrachtet illegal besetzt ist.
Das ist leider Interpretationssache.
Letztlich ist es ein ähnliches Szenario wie der Kosovo, zumal es das 2. Mal binnen 35 Jahren, dass sich die Krim von der Ukraine lossagte. (Das erste Mal war 1990, damals noch von der Sovietrepublik.)
Hier stehen 2 grundlegende Dinge im Völkerrecht gegeneinander.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die territoriale Integrität der Staaten.
Was man höher bewertet, ist letztlich immer eine Frage der Position.
Wie gesagt, im Kosovo, in Kroatien usw. haben wir es anders gesehen. (Spanien hingegen ist konsitent und immer gegen jede Abspaltung, warum nur?) Sind die also eigentlich immernoch Jugoslawien? Auch du bist viel zu einfach in deinem Erklärungsmuster. Man könnte die Argumentation auch so aufziehen, dass die Krim seit 1990 von der Ukraine besetzt war. Hiergegen spricht die faktische Realität, dass die Krim, faktisch, in dieser Zeit immer ukrainisch war. Aber, faktisch ist die Krim jetzt russisch. Du siehst, diese Dinge sind nicht so banal, dass man sie mit eine Satz beantworten kann.
Das Völkerrecht ist kein Recht wie das BGB oder das StGB, es ist eine Ansammlung von Verträgen, die manche Länder unterschrieben haben, andere nicht, in dem sich Dinge widersprechen. Und Präzedenzfälle spielen eine noch größere Rolle als im US-Recht. was die Dinge nochmal komplizierter macht.
Überleg mal, wenn du das auf andere Staaten überträgst. Was ist mit Israel? Oder der Türkei, oder Spanien? Jeder Fall muss für sich betrachtet werden, und ist hochkomplex.
Warum muss Korsika in Frankreich bleiben, aber Slowenien nicht in Jugoslawien?
Wieso bombandieren wir im Kosovo-Konflikt Serbien, das die territorialle Integrität schützt, und hier helfen wir der Ukraine, die das selbe tut?
Mit einfachen Erklärungen wirst du hier nicht weiter kommen.