kodu schrieb am 12.08.2023 14:15:
Wir müssen gegenüber Kiew konsequenter auf Waffenstillstand und Verhandlungen drängen,
Wie soll das denn aussehen? Ausser vielleicht dass man nicht drauf besteht dass man nicht mit Putin verhandelt und - mit ganz grossem vielleicht, aber nur wenn die Ukraine belastbare Sicherheit wie eine NATO Mitgliedschaft bekommt - dass über die Krim verhandelt werden kann als Sonderstatus sehe ich da wenig Spielraum. Der Ukraine vorzuschreiben dass sie gefälligst von Russland beanspruchte Gebiete abtritt, sehe ich nun wirklich nicht als sinnvolle Option. Denn die gewaltsame Grenzverschiebung ist letztlich die rote Linie. Was soll gleichzeitig übrigens die Minimalforderung an Russland sein, welches ja nicht belohnt werden darf?
unser Auswärtiges Amt mit einer kompetenten, diplomatisch geschickten und vertrauenswürdig pragmatischen Person (Pistorius?) besetzen,
Verhandeln werden überwiegend wohl eher Leute darunter und die Linie wird in der Kompetenz der Gesamtregierung liegen - ich tippe mal das ändert wenig. Man denke nur dran, dass z.b. Lula oder China ja offenbar auch keinerlei Erfolge hatte bzw. Lula momentan ebenfalls die Sinnhaftigkeit von Verhandlungen bestreitet.
uns Verbündete in Europa suchen (Frankreich, Benelux, Österreich, Italien ... andere werden erstmal nicht zur Verfügung stehen.)
Da sieht es eher mau aus - ausser vielleicht Ungarn dürfte es schwer werden, IRGENDWEN davon zu überzeugen. Europa vertritt hier eben überwiegend eine Linie.
Für Putin Perspektiven erkennen lassen, aus der Sache wieder rauszukommen, ohne Haftbefehl ...
Ja das könnte tatsächlich ein Zugeständnis sein, welches man macht. Die Inhaftierung wird ja realistisch gesehen ohne massiven Umschwung in Russland eh nie stattfinden
Schrittweise Sanktionserleicherungen im "quid pro quo"-Format gegen russische Zugeständnisse. Also Krisendiplomatie betreiben ... im eigenen langfristigen Interesse.
Auch das ist denkbar. Allerdings sehe ich Lockerung der Sanktionen eigentlich frühestens als Option, wenn Russland auf die gesamte Ostukraine verzichtet. Und ja, was wegen der Krim eingeführt wurde sollte man ebenso nicht lockern, so lange sich der Status quo dort nicht zur Disposition steht. Kurz: So lange es als realistische Möglichkeit erscheint, dass Russland den Krieg fortführt oder wieder aufnimmt sehe ich nicht, dass man Putin irgendwie beim Erhalt bzw. gar Wiederaufbau seiner Armee helfen sollte bzw. das auch nur erleichtern. Nach den schmerzhaften Erlebnissen bei Einführung der Sanktionen sollte man sich schon dreimal überlegen, ab wann man wieder normale Geschäfte machen will.