Doch das war nicht Rathfelders Thema. Er ist der Prototyp eines eingebetteten Journalisten, der im Kosovo mit Militärs und Politikern per Du war und schon sehr früh deutlich machte, dass die Nato in dem Konflikt auf Seiten des kosovarischen Ethnonationalismus intervenieren müsse. Dabei zog er alle Register, wie man im Buch nachlesen kann.
Ich hab damals fast verzweifelt nach einem Buch (!) mit einer einer halbwegs objektiven Analyse der "Balkankriege" und des Kosovokonflikts gesucht, aber nur Rathfelders Buch gefunden.
Und wurde (davon) nicht wenig enttäuscht. Was mich dann (nicht wenig) geärgert hat.
Aber auch anderswo hat man Merkwürdiges erlebt:
Vor Jahren schon hörte ich im DLF ein Interview mit einem hohen (deutschen ) mit seiner Familie im Kosovo stationierten Offizier.
Er berichtete, dass sein Sohn ihn fragte, warum er dort weiter die Schule besuchen solle, weil man dort (damals) aktuell doch viel schneller dadurch eine Super- karriere machen könne, wenn man sich eine Kalaschnikov besorge.
Als ich einige Zeit danach dieses Interview in einem Kommetarforum beim (linksliberalen) DER FREITAG (Jakob Augstein) erwähnt hatte, war der Kommentar kurz nach dem Posten mit Hinweis auf irgendeinen Regelverstoß wieder verschwunden.
Was mich veranlasste, dieses Medium eher zu meiden. Ich wusste damals aber noch nicht, dass es mir auch "bei der Konkurenz" B-) bei bestimmten Thematiken ähnlich ergehen würde.