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  • aerks

mehr als 1000 Beiträge seit 09.01.2002

Sorry, hab wichtige Sachen geskippt

Ist untergegangen im Editor-Zitatfluss, mein Fehler.

archenoe schrieb am 15.10.2022 16:10:

Nein. Die Abstraktion ist die einzige Chance, etwas zu begreifen, sonst besteht das Leben nur aus einer Aneinanderreihung von in sich abgeschlossenen und voneinander unabhängigen Geschichten. Geschichte gibt es im konkretistischen Bewusstsein nicht. so verhalten sich ja leider auch viele Menschen. Sie erzählen Geschichten, ohne irgendwelche Schlüsse daraus ziehen zu können, weil in ihrem konkretistischen, weil abstraktionsfreien Bewusstsein jede einzelne Geschichte für sich selbst steht. So können z.B. Lohnabhängige über Jahrzehnte hinweg Geschichten über die Zumutungen in "ihrem" Arbeitsleben erzählen, ohne irgendeinen Zusammenhang darin erkennen zu können, obwohl sie dauerhaft Ärger und Empörung darüber empfinden.

Das sehe ich ja genauso. Abstraktion ist nicht Schlechtes. Aber wenn mal einmal eine Abstraktion gelernt und verinnerlicht hat dann wird man danach jedes Erleben was auf diese Abstraktion passt dort einfach einordnen und sämtliche Eindrücke vergessen. Das ist mein Punkt.

Das ist ja auch Sinn - und gleichzeitig Unsinn - von Abstraktion. Neue Situationen können deswegen nicht richtig erfasst werden weil sie vorher schon mental wegsortiert werden und ihr Erlebnisgehalt dann nicht registriert wird.

Im Prinzip ist das ein ganz normaler Prozess im Gehirn. Das kann jeder selbst übrigens nachvollziehen. Erinnerungen als Kind waren immer aufregend, neu, brilliant, scheißegal um was es sich gehandelt hat,

Als Erwachsener ist man so abgefuckt dass einem - selbst neue - Situationen nicht die Bohne kratzen mental. Das hat einen Grund. Das ist eine Grundfunktion vom Gehirn.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.10.2022 21:54).

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