Der ursprüngliche Thread wurde gelöscht.
Ich fasse daher meine Antworten kurz zusammen:
Das Uran 235 in "abgebrannten Brennelementen" ist weitgehend gespalten. Brutprodukte wie Plutonium werden bei normalem Betrieb auch auch gespalten. Aktiv sind in den
abgebrannten (Warum heißen die so?) Brennelementen die
Spaltprodukte, welche mit viel Aufwand weiter umgewandelt werden
können. Ist aber gaga: Ein Reaktor, der Energie liefern soll läuft
mit Wasser im Überdruck, ein Transmutationsreaktor mit einem
Teilchenbeschleuniger daran aber bei Normaldruck, idealer Weise sogar im Vakuum. Die Reichweite der beschleunigten Teilchen wäre zu kurz.
U238 brennt normalerweise nicht (Ausnahme: Ivy Mike
https://de.wikipedia.org/wiki/Ivy_Mike). Der Weg geht dann über
Brutreaktoren, Aufbereitung und Pu. Will man das? Auf die
Aufbereitung wurde schon vor dem Atomausstieg verzichtet.
Wiederaufbereitung wurde im Zusammenhang mit dem schnellen Brüter
geplant und wieder verworfen. Sauber ist die Technik nicht. Daher
sind existierende Anlagen am Meer ( z.B. LaHague und Sellafield)
Weniger wird der dadurch Müll auch nicht. Die eingesetzten Säuren
und andere Stoffe sind am Ende auch kontaminiert. Das gewonnene
Plutonium ist wegen seiner Toxizität sehr unbeliebt.
Brauchbar ist die Technik ungefähr so schnell wie die Kernfusion.
Vorher haben wir aber ausreichend Wind und Solarenergie aufgebaut
und alle diese Diskussion war letzten Endes unnötig.
Angesichts der garantierten Abnahmepreise für Hinkley Point C, der
Probleme mit Flamanville und dem ungelösten Endlagerproblem:
Kernenergie ist alles andere als preiswert.
Die hohe Zuverlässigkeit sehen wir an Grundremmingen A,
Tschernobyl, Three Miles Island, Fukushima.
Die Forschung ist noch nicht am Ende. Die Großtechnik ist am
Ende. Forschung zur Reduktion der bisher aufgelaufenen Abfälle ist dringend notwendig.
Der Transmutationsreaktor in Mol
https://de.wikipedia.org/wiki/MYRRHA hat 100MW thermische Leistung.
Vergleichbar mit einer amerikanischen Dampflok
https://de.wikipedia.org/wiki/UP-Klasse_4000
Ein EPR2 hat ungefähr 5GW thermische Leistung
Das Problem: Um aus einem Reaktor die Wärme auszukoppeln wird er
unter sehr hohem Druck betrieben. Für die Transmutationsreaktion
ist aber ein Vakuum erforderlich. In Wasser haben die Teilchen (Protonen bzw Neutronen) eine Reichweite von ein paar cm. Auch Flüssig-Blei-Kühlung ist für die
Transmutationsreaktion eher abträglich, da Blei abschirmt.
Meine Prognose: Bevor Transmutation oder Fusion erheblich zur
unserer Energieversorgung beiträgt haben Wind und Sonne diese
Techniken überholt.
Nebeneffekt: Die Energieversorgung wird dezentral und demokratisch.
Großtechnik mit Monopolstellung ist dann obsolet.
Mit dem festen Glaube, neue Technik bringt eine überholte Technik
mit ungelöstem Abfallproblem (fossile Brennstoffe, Atomkraft) auf
den Erfolgspfad, werden bequeme und gläubige Bürger eingelullt und
später erpresst. Weil es doch nicht so billig wird (siehe Abnahmepreise für Hinkley Point
3) oder das Abfallproblem (CCS, Endlager) sehr teuer wird.