Pnyx (1) schrieb am 27.05.2024 23:29:
Das leuchtet natürlich nur jenen ein, die nicht eine andere Agenda haben, nämlich zu 'beweisen' dass eine sichere Endlagerung nicht möglich sei. Ist sie sehr wohl, wenn man den Inhalt des Begriffs Sicherheit nicht ins lächerlich Extreme treibt - was aber nicht heisst, dass AKWs eine gute Idee seien. Im Gegenteil sind sie etwas vom Dümmsten, was die Menschheit je erfunden hat und ein Riesenproblemklotz am Bein aller Staaten, die sich darauf eingelassen haben. Gleichzeitig muss man aber feststellen, dass der Atomabfall nun eben existiert und man möglichst schnell möglichst verünftig damit umgehen muss. Und dabei sind die Finnen weiter als die Deutschen. Allerdings machen sie im Gegensatz zu diesen den Fehler, weiteren Strahlenmüll zu produzieren.
Das es mit das dümmste war, sich mit einer geldgierigen Lobby zu verbrüdern um mit der teuerst möglichen Methode Wasser zum Kochen zu bringen um damit eine Dampfmaschine zu betreiben, darin sind wir uns einig. Dass dabei Unmengen von Problemmüll anfallen würde, war von vorne herein klar. Damals wurde den Kritikern aber gesagt, dafür kämen die Aktionäre auf.
Da das denen wirtschaftlich nicht zuzumuten war, nimmt man nun Steuergeld dafür her. Gangster und Verbrecher halt. Gewinne privatisiert, Verluste sozialisiert.
Was die Entsorgung angeht, liegst du mit der Forderung einer pragmatischen Lösung wohl richtig, aber!
Diese Gemeinschaft aus Politik und Siemens, die uns dieses Desaster aufgehalst hat, hat sich als völlig verantwortungslos und total ungeeignet erwiesen. Das beste Beispiel ist die Asse II. Da gibt es bereits jetzt - nach gerade mal 50 Jahren - keine Unterlagen mehr darüber, wer da wo was verscharrt hat. Der Abenteuerspielplatz läuft mit Wasser voll und wenn wir irgendwann in ferner Zukunft mal damit anfangen sollten, den Dreck da wieder raus zu holen, bevor radioaktives und giftiges Wasser ins Grundwasser einsickert, dann wird uns das alleine viele Dutzende von Milliarden kosten.
Gehen wir vom bestmöglichen Szenario aus. Wir finden einen unbewohnten Ort in Deutschland an dem kein Bürgerkrieg ausbricht, wenn die Leute erfahren was man vor hat. Gehen wir davon aus, dass dort geologische Gegebenheiten vorherrschen, die die Lagerung über 100.000 Jahre ermöglichen und sicher stellen, bleiben nur noch ein paar kleinere Probleme, die ich gerne erklärt bekommen möchte.
Welche Gesellschaft, Firma, Konzern o.ä. soll dieses Endlager betreiben? Das älteste Unternehmen der Welt ist gerade mal 1400 Jahre alt. Wer kommt für den Unterhalt auf? Selbst ein einzelner untertariflich beschäftigter Hausmeister wird da über die Zeit 4,8 Milliarden Euro kosten.
Wie wird sicher gestellt, dass man in 100.000 Jahren noch nachvollziehen kann, was da wo gelagert wurde? Disketten? CD-ROMs? DVDs? Oder doch besser Steintafeln in Pyramiden. Obwohl die auch nicht mehr gut aussehen, nach gerade mal 4500 Jahren? Was kostet so was?
Das läuft doch ganz klar und „pragmatisch“ darauf raus, dass man jeweils nur das Naheliegendste und Allernotwendigste tun wird, um über die nächste Legislatur zu kommen also am besten gar nichts. Bis man das alles vergessen hat.
Ich bin die ganze Augenwischerei gründlich leid! Vor allem dann, wenn schon wieder alle möglichen Befürworter wunderbarer neuer Technologien hier aufsprechen. Sie sollen erst einmal den alten Dreck zu Ende bringen, und zwar so, wie das von Anfang an vereinbart war.
Stattdessen sollen wir nicht nur mit unserem Steuergeld hinter ihnen nachputzen, nachdem sie sich mit der Kohle aus dem Staub gemacht haben, sondern auch noch neues Geld in neue Blaumilchkanäle investieren. Nein danke!