Nordwind schrieb am 05.12.2023 10:57:
Klar. Wir sind uneigennützig und grenzenlos gut.
Es geht nicht um uneigennützig und gut, auch nicht um egoistisch und schlecht. Es geht um Interessen und Macht.
Der Preisdeckel soll mit einem niedrigen Preis dem Feind schaden und die eigene Macht stärken. Jetzt gibt es auf der Welt aber nicht nur" uns" und den Feind. Die Anderen werden auch zu einem über dem Preisdeckel liegenden Preis noch einen wirtschaftlichen Vorteil sehen können. Und ebenso werden sie sehen, dass sie "uns" schaden können. Sowohl wirtschaftlich als auch machtpolitisch. Ein Unterlaufen des Preisdeckels ist auch eine Art zu zeigen, die Macht liegt nicht bei "uns". Und wer ist uns? Die USA dürften in Energiefragen wesentlich autarker sein als Europa. Kann es sein, dass im "uns" unterschiedliche Interessen ausgetragen werden und nicht jeder Bürger des "Wertewestens" in das "uns" einbezogen ist? Ich lese immer, es besteht die Gefahr der Deindustrialisierung von D - und eines Abwanderns der Indurstrie zu den USA. Auf jedem Fall zeigt die Welt uns, dass sie sich nicht so sehr um unsere Interessen kümmert, sondern ihre eigenen sieht. Jetzt warten wir mal ab, was am Ende des Krieges herauskommt. Mit dem Krieg meine ich nicht nur den militärischen in der Ukraine, sondern auch den wirtschaftlichen zwischen Russland und "uns", also dem Wertewesten. Für Deutschland befürchte ich einen von Dilettanten angerichteten Scherbenhaufen. Aber, selbst wenn wir "unseren" Krieg verloren haben, wir können es noch schlimmer machen. Vielleicht führt dies bei uns noch mal dazu, über Interessengegensätze innerhalb der Gesellschaft nachzudenken. Dass dieser Krieg, militärisch und wirtschaftlich, unsere Gesellschaft noch zerreißt, ist möglich - und wäre dann Ausdruck blödester Politik. Geht es an die Existenz wird auch die einhellige Meinungsbildung, ist das Propaganda?, nichts nutzen. Schauen wir mal, ob die Politik es schafft, die Gesellschaft zu sprengen.