Trent schrieb am 11. Februar 2002 18:13
> Spätstens seit dem Fall der Mauer müßte es doch eigentlich klar
> sein,
> daß ein politischer Umschwung auch ohne Gewalt möglich ist.
Soweit muss ich erst mal zustimmen, vor allem wenn es um Saudi Arabien
geht, weil ja schon die jetzt anwesenden Truppen ein Problem
darstellen, von wegen Mekka und so.
> Irgendwo typisch, daß solche ein naiver Bellizismus von einer
> Generation kommt, die Krieg nur von Videospielen und
> Schwarzeneggerfilmen kennt,
Hm. Ich denke, wenn man die richtige Erziehung genossen hat (was aus
unterschiedlichen Gründen leider immer seltener der Fall ist ...), kann
man durchaus trotzdem zu der Erkenntnis kommen, dass Krieg in der
Realität ziemlich blutig und ungemütlich ist, wenn man ihn direkt vor
der Nase hat. Leider kann nur eine Minderheit noch zwischen Realität
und Fiktion unterscheiden, weil beides nur noch über das Medium
Fernsehen "unkritisch konsumiert" wird.
> wie RidleyScottfilme wunderbar zur Volksverdummung betragen
Wie meinen? Ich weiß nicht auf welchen Film Du anspielst, aber
Gladiator (auch ein Ridley Scott-Film) kann wohl nicht von Dir gemeint
sein. Habe ihn erst gestern zum ersten mal gesehen und mir gedacht: wie
wenig sich die Dinge doch in 2000 Jahren geändert haben! Kurz zur
Erklärung: Ein junger Usurpator nutzt Brot und Spiele um das Volk für
sich zu gewinnen und seine Fehler und Schandtaten zu überspielen. "Rom
ist der Pöbel, und der Pöbel ist leicht beeinflussbar. Er nimmt ihnen
ihre Freiheit und sie lieben ihn auch noch dafür!" Für mich ist die
Analogie zum momentanen Geschehen mehr als eindeutig.
Nur wer sie nicht erkennen kann, gehört wohl leider zum "Pöbel" und
wird durch den Film lediglich gut unterhalten = ruhiggestellt wie durch
andere Unterhaltung, z. B. Gladiatorenkämpfe (American Football) oder
Wagenrennen (Formel 1).
> Wahrnehmung/Weltbild immer virtueller-artifizieller und weltfremder
> werden, scheißglotze)
Tja. Teils ja, teils nein. Ja: Sport-Überangebot, pubertärer RTL
2-Schrott, Unterhaltung ohne Hintergrund. Nein: Filme und Serien, die
sich kritisch mit den Problemen der Welt auseinandersetzen, Reportagen
- kurz: Fernsehen kann auch dazu da sein, um neue Erkenntnisse zu
gewinnen. Man muss nur den unnötigen Ballast meiden ...
> Man darf die Souveränität eines Volkes nicht verletzten, es würde
> meistens schon genügen, wenn die demokratische Opposition vom
> Ausland gestärkt wird, Demokratisierung und Meinungsfreiheit kann
> man
> schlecht aufzwingen (was ja irgendwo auch ein widerspruch ist).
Tja, und wenn es doch demokratische Ansätze gibt, kommt ein Bulldozer
und walzt sie platt - und die vom Ausland unterstützten Projekte, wie
z. B. freie Rundfunkanstalten, gleich mit ...
> Spätstens seit dem Fall der Mauer müßte es doch eigentlich klar
> sein,
> daß ein politischer Umschwung auch ohne Gewalt möglich ist.
Soweit muss ich erst mal zustimmen, vor allem wenn es um Saudi Arabien
geht, weil ja schon die jetzt anwesenden Truppen ein Problem
darstellen, von wegen Mekka und so.
> Irgendwo typisch, daß solche ein naiver Bellizismus von einer
> Generation kommt, die Krieg nur von Videospielen und
> Schwarzeneggerfilmen kennt,
Hm. Ich denke, wenn man die richtige Erziehung genossen hat (was aus
unterschiedlichen Gründen leider immer seltener der Fall ist ...), kann
man durchaus trotzdem zu der Erkenntnis kommen, dass Krieg in der
Realität ziemlich blutig und ungemütlich ist, wenn man ihn direkt vor
der Nase hat. Leider kann nur eine Minderheit noch zwischen Realität
und Fiktion unterscheiden, weil beides nur noch über das Medium
Fernsehen "unkritisch konsumiert" wird.
> wie RidleyScottfilme wunderbar zur Volksverdummung betragen
Wie meinen? Ich weiß nicht auf welchen Film Du anspielst, aber
Gladiator (auch ein Ridley Scott-Film) kann wohl nicht von Dir gemeint
sein. Habe ihn erst gestern zum ersten mal gesehen und mir gedacht: wie
wenig sich die Dinge doch in 2000 Jahren geändert haben! Kurz zur
Erklärung: Ein junger Usurpator nutzt Brot und Spiele um das Volk für
sich zu gewinnen und seine Fehler und Schandtaten zu überspielen. "Rom
ist der Pöbel, und der Pöbel ist leicht beeinflussbar. Er nimmt ihnen
ihre Freiheit und sie lieben ihn auch noch dafür!" Für mich ist die
Analogie zum momentanen Geschehen mehr als eindeutig.
Nur wer sie nicht erkennen kann, gehört wohl leider zum "Pöbel" und
wird durch den Film lediglich gut unterhalten = ruhiggestellt wie durch
andere Unterhaltung, z. B. Gladiatorenkämpfe (American Football) oder
Wagenrennen (Formel 1).
> Wahrnehmung/Weltbild immer virtueller-artifizieller und weltfremder
> werden, scheißglotze)
Tja. Teils ja, teils nein. Ja: Sport-Überangebot, pubertärer RTL
2-Schrott, Unterhaltung ohne Hintergrund. Nein: Filme und Serien, die
sich kritisch mit den Problemen der Welt auseinandersetzen, Reportagen
- kurz: Fernsehen kann auch dazu da sein, um neue Erkenntnisse zu
gewinnen. Man muss nur den unnötigen Ballast meiden ...
> Man darf die Souveränität eines Volkes nicht verletzten, es würde
> meistens schon genügen, wenn die demokratische Opposition vom
> Ausland gestärkt wird, Demokratisierung und Meinungsfreiheit kann
> man
> schlecht aufzwingen (was ja irgendwo auch ein widerspruch ist).
Tja, und wenn es doch demokratische Ansätze gibt, kommt ein Bulldozer
und walzt sie platt - und die vom Ausland unterstützten Projekte, wie
z. B. freie Rundfunkanstalten, gleich mit ...