Spatzilein schrieb am 30.12.2022 09:56:
Den Ukrainern ist es gelungen, die angreifenden russischen Truppen von 150.000 Soldaten zum Stillstand zu bringen, nachdem diese 20% des Landes erobert haben, indem sie alles, was sie haben, alles war sie mobilisieren konnten und alles, was sie von ihren westlichen Verbündeten bekommen konnten. Nachdem sie sich 8 Jahre lang auf den Krieg vorbereitet und eingegraben hatten.
Ein respektabler Achtungserfolg. Russland hat die Ukraine ganz klar unterschätzt.
Jedoch ist Russland gerade dabei, seine Truppen um weitere 300.000 Mann aufzustocken und selbst das ist nur ein Bruchteil der Reserven, die Russland noch mobilisieren könnte.
Wie wird es weitergehen? Ist ein Sieg der Ukraine unter diesen Umständen wirklich realistisch?
Kommt darauf an was man als Sieg definiert. Nordvietnam hat (mit russischer und chinesischer Unterstützung) bekanntlich die USA besiegt und das war ein noch größeres Missverhältnis als Ukraine-Russland. Und da hieß ein Sieg Abzug der US-Truppen aus Vietnam.
Nach all dem was man von außen sehen kann sind 300.000 zusätzliche Soldaten nicht annähernd genug um die Ukraine zu erobern und das wird Russland tun müssen wenn weiterhin auf den Maximalzielen besteht die in den letzten Tagen nochmal verkündet wurden. Wobei ich an der Stelle die russische Kriegsführung nicht verstehe, schon im Sommer war ja klar das man ungenügende Truppen hat und trotzdem wurde erst im Herbst mobilisiert und dann auch nur die ungenügenden 300.000 Mann. Was die Frage aufwirft ob es politische, wirtschaftliche oder militärische Gründe das Russland mehr Truppen mobilisieren kann obwohl es theoretisch könnte.
Letztendlich wird es wohl eine Frage der Moral werden: wer ist länger bereit den Blutzoll des Krieges zu tragen? Die USA fügten Nordvietnam Verluste im Verhältnis von 10:1 zu meldete das US-Militär. "Our people don't care about the 10, they care about the one" antwortete die Politik.