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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Der Autor beherrscht nicht einmal die Grundbegriffe

Wie viele Salon-Sozialisten versteht er nicht einmal den Unterschied zwischen Einkommen und Vermögen = Reichtum.
Man kann schweinereich sein und über keinerlei Einkommen verfügen.
Umgekehrt kann man ein hohes Einkommen haben und trotzdem arm sein, weil man z.B. keinerlei Vermögen anhäuft oder dieses hohe Einkommen erst seit kurzem erhält.

n der kapitalistischen Gesellschaft gilt als Reichtum nur, was sich in Waren- und Geldeinheiten ausdrücken lässt. Paradigmatisch hierfür ist die zentrale volkswirtschaftliche Maßzahl, das Brutto-Inlandsprodukt (BIP), die den monetären Wert aller im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen wiedergibt (Lepenies 2013, S. 15).

Aber das BIP bezieht sich immer auf einen Zeitraum. In der Regel 1 Jahr.
Also eher eine eine Art Volkseinkommen, als ein Volksreichtum.
Wenn man wirklich Volksreichtum messen wollen würde, müsste man auch mit einem BVP (Brutto Verlust Produkt) hantieren. Die Nahrungsmittel, die der Bauer erzeugt und die beim BIP verbucht werden, werden ja im wahrsten Sinne des Wortes wieder gegessen. Auch bei einer reinen Subsistenzwirtschaft ist die alte Bauer nicht reicher als der Jungbauer, nur weil der schon viele Jahre seinen Acker bestellt hat.

Ein Autounfall, bei dem Menschen verletzt werden, erscheint als eine Steigerung des BIP, weil die beschädigten Autos entweder repariert oder ersetzt werden müssen und die Behandlung der Verletzten dem Krankenhaus und den Pharmaunternehmen zusätzliche Einnahmen beschert; ein Chemieunfall, der den Boden oder einen Fluss verseucht, drückt sich ebenfalls in einem statistischen Plus aus, weil Firmen und Arbeitskräfte für die Beseitigung der Schäden bezahlt werden und so ein Einkommen erzielen, das anderenfalls nicht angefallen wäre.

Nein. Nicht der Autounfall, sondern die Beseitigung der Schäden.
Das mag dem Sozialisten ja völlig unbekannt sein, aber um so eine Karre wieder funktionsfähig zu bekommen, muss man richtig arbeiten. Und sogar in jedem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Man gibt also einen Teil seines Vermögens dafür aus, die Karre wieder flott zu machen, was beim KFZ-Werker dann Einkommen generiert. Idealtypisch monetarisiert man als einen Teil des vorher geschaffenen Mehrwerts, anstatt sich selber mit Hammer und Schraubenschlüssel seinem Gefährt zu nähern, um selbst den Schaden zu beseitigen.

Es ist längst bekannt, dass die Menschen in allen vorkapitalistischen Gemeinwesen primär gemeinschaftlich und natural-wirtschaftlich produzierten. Die materielle Produktion war stets in vielfältiger Weise in das Gemeinwesen eingebettet und wurde durch allerlei kulturelle und religiöse Regeln, durch Traditionen und persönliche Herrschaftsverhältnisse geregelt.

Und es ist seit der Steinzeit so, dass die Begeisterung für Andere zu Arbeiten eine sehr starke Korrelation zur persönlichen Nähe/Beziehung der Personen hat.
Nur Salonsozialisten glauben, dass die Leutchen alle aus einem inneren Zwang werkeln würden oder es richtig geil finden, ihr Leben beim ALDI an der Kasse zuzubringen.
Daher hatten schon die ersten Hochkulturen ganz schnell so etwas wie Geld und "Kapitalismus" eingeführt.

Der kapitalistische Begriff des Reichtums ist extrem eng und exklusiv gefasst.

Und das ist auch gut so.

Das Bruttoinlandsprodukt misst alles, außer dem, was das Leben lebenswert macht.

Da hatte der alte Kennedy auch recht.
Das war alles auch nie als das allumfassende System gedacht, zum es dann Linke und Salonsozialisten gemacht haben.
Wie soll man z.B. eine Kinderzeichnung, die einem das eigene Kind gemacht hat?
Für einen selbst vielleicht unbezahlbar, aber für den Normalbürger völlig wertlos.
Genauso, wie man eigentlich nur arbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Der richtige Kapitalismus ist auch ein selbstregulierendes System. Wenn ich die Darbietung eines Künstlers gut finde, gebe ich gerne mein Geld dafür aus, damit er einkommen hat. Da die Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, schreibe ich auch Anderen nicht vor, dass die diesen Künstler ebenfalls zu finanzieren haben.
Wer kein Publikum findet, der muss sich halt etwas anderes suchen.
Wenn ich freiwillig mit meinem Geld irgendein Engagement unterstütze, dann mache ich das genauso lange, wie ich einen Sinn darin sehe. Die Leutchen sind in einer Belegpflicht und haben auch ein Interesse daran Sachen abzuschließen.

Nicht die bösen Kapitalisten, sondern gerade die Linken haben das dringende Bedürfnis alles kapitalisieren zu wollen und ersetzen Freiwilligkeit durch Zwang.
Die Möglichkeit zur Teilhabe und Gestaltung wird durch Zwang ersetzt.
Im Mittelalter war die Sache mit der Alterssicherung und Pflege ganz einfach:
1.) Man hatte die eigene Sippe, die selbstverständlich diese Aufgabe übernahm.
2.) Man schaffte sich Freunde, die einen in der Not dann mittrugen.
3.) Für die anständigen, vom Schicksal gebeutelten Mitbewohner gab es dann noch die Armenhäuser in Dorf.
4.) Wer das alles nicht wollte, der musste damals selber genug Knete für den Lebensabend zusammenrackern.

In unserem Staat sieht durch den extremen Linksdrall der letzten Jahrzehnte die Sache ganz anders aus. Da schiebt man Leuten, die nie einen sinnvollen Beitrag für die Gemeinschaft geleistet haben oder auch leisten werden, einen Lebensstandard zu, der vor 30 Jahren noch auch Mittelschichtsniveau gewesen wäre. Man schafft einen irren Zoo an Wasserkopf-Stellen, deren gesellschaftlicher Nutzwert, um es einmal ganz, ganz wohlwollend auszudrücken, überschaubar ist. Dafür gibt es gerne irre hohe Gehälter.

Diese Form aber stellt eine ungeheure Verengung dessen dar, was als gesellschaftlicher Reichtum anerkannt wird; und das hat erhebliche Konsequenzen für die Gesellschaft und das gesellschaftliche Naturverhältnis.

Nein, es ist genau umgekehrt.
Der linke Wahn wirklich alle Bereiche des Lebens monetarisieren, Leistung abzuschöpfen und wirklich die Lebensgestaltung der Bürger bis ins kleinste Detail diktieren zu wollen führt zu dem Mangel, den unserer Autor so wortreich beklagt.
Der durchschnittliche Arbeitnehmer kippt mittlerweile rund 50% seines Einkommens, also seiner erbrachten Arbeit in die Umverteilung.
Nein, nicht zu dem bösen "Kapitalisten".
Oder auch einmal anders ausgedrückt: Die Möglichkeit, dass sich jemand wirklich um seine Familie, die eigenen Kinder und eigenen Eltern kümmern kann, gibt es immer weniger, weil einfach das weggenommene Geld fehlt.
Die öde Rackerei an der Supermarktkasse oder anderen Leuten den Arsch abwischen wird von unseren Linken als "Befreiung der Frau" hochgejazzt.
Selbst die Kindheit wird in Deutschland immer prekärer.
Dafür wird ein Heidentheater um die Probleme gemacht, die man selber geschaffen hat.
Auch für bürgerliches Engagement, das damals die BRD beim ökologischen Fortschritt an die Spitze der Industrienationen gesetzt hatte, ist heute kaum noch Zeit.
Dafür wirbeln immer mehr "Professionelle", die mit Steuergeldern zugeworfen werden,
herum. Gerne auf dem Niveau der "Vökerrechtlerin" Baerbock.
Und alle wundern sich, dass in Deutschland nichts mehr funktioniert.

Die DDR 2.0 lacht am Horizont.

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