Vor ein paar Jahren gabs den sog. Gammelfleisch Skandal. Da wurde verdorbenes Fleisch wieder in Umlauf gebracht. Und jedermann war auch gleich klar, warum das erstens passiert und es zweitens ein Skandal ist. Was m.E. ein Widerspruch in sich ist.
Denn unterstellt ist dieses Verhalten als der Normalfall kapitalistischer Logik. wenn auch nicht jeder Kapitalist verdorbene Ware in Umlauf bringt, so hat dem bürgerlichen Sachverstand gleich eingeleuchtet, dass es da um Geld geht.
Der Kapitalist produziert verkauft Ware, einen Gewinn zu erzielen ist sein Zweck. Die Ware muss einen Gebrauchswert haben, sonst kauft sie keiner. Das ist der Maßstab: kann ich meine Ware losschlagen. Und wenn es da ein neues Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung tut, dann macht manch einer eben auch das.
In einer Gesellschaft, die für das Bedürfnis produziert, schmeißt man Gammelfleisch weg.
Ähnlich verhält es sich mit den natürlichen Ressourcen überhaupt. Die zu nutzen ist nicht verkehrt, sie zu ruinieren schon. Es dürfte kaum jemanden geben, der das nicht so sieht.
Im Kapitalismus sieht die Sache etwas anders aus, da ist die Nutzung der Natur ein Kostenfaktor, der gemäß der kapitalistischen Vernunft zu minimieren ist. Kapitalisten sind zwar auch Menschen, also angewiesen auf die Natur. Sie können es sich aber in der Regel leisten, dort zu wohnen, wo sie die Natur noch nicht ruiniert haben.