Comran schrieb am 22. Mai 2008 09:43
> Und dennoch sind die Autozulassungen auf hohem Niveau. Diejenigen,
> die mit dem Rad auch mal 10km zur Arbeit fahren, sind immer noch die
> gleichen Menschen, die dies schon vor 10 Jahren gemacht haben.
> Diejenigen, die Auto fahren wollen, fahren aber immer noch Auto.
> Kürzlich in einer Umfrage äußerte sich ein überraschend hoher
> Prozentsatz so, dass er "jeden Preis" für Sprit zahlen würde.
Ich mache gerade die gegenteilige Beobachtung: immer mehr ziehen sich
vom AUto zurück.
> Vielleicht erhöht der Preisdruck des Sprits endlich mal die weitere
> Entwicklung von Alternativen. Alternativen anderer Energiequellen
> (die angesichts der hohen Preise vielleicht langsam wirtschaftlich
> werden?), aber auch Alternativen zum Auto als Eigentum. Ich würde
> Car-Sharing-Konzepte sehr begrüßen, so dass man nicht mehr auf das
> eigene Auto angewiesen ist, aber dennoch flexibel genug sein kann,
> ein solches zu nutzen, wenn man es mal benötigt.
Car-Sharing wie es derzeit ist, ist nur bedingt eine Lösung. Die
Stellen liegen meist nicht sehr nah, so dass man innerstädtische
Ziele mit den Öffentlichen besser erreicht (Transport hier
ausgenommen).
> Solange man ein Auto
> besitzt, wird man es auch fahren. Und solange es keine guten
> Alternativen gibt, werden Leute nach einem Auto streben (auch das
> Jungvolk, wenn ich mir von der Arbeit den Uni-Parkplatz auf der
> anderen Seite jeden Tag angucke). Wenn ich mir einen Gebrauchtwagen
> für 10000 Euro hole und nach 7 Jahren verkaufe, bekomme ich nur noch
> 3000 Euro dafür. Dazu kommen noch Spritkosten von 750 Euro im Jahr,
> um allein auf die Arbeit zu fahren. Warum fahre ich keinen Bus? Weil
> der Bus immer noch teurer wäre als der Sprit für das Auto, was ich eh
> hab. Bräuchte ich aber kein Auto, würde mir eine Nahverkehrskarte von
> 90 Euro im Monat reichen. Macht pro Monat 55 Euro Ersparnis. Ganz zu
> schweigen von sonstigen Auto-Nebenkosten wie Reparaturen, TÜV,
> Steuer, Verbrauchsteile. Davon kann man locker auch mal gelegentliche
> Bahnfahrten bezahlen, oder eben Car-Sharing, wenn man wirklich mal
> ein Transportmittel benötigt.
Ein halbwegs anständiges Auto kostet 1.000 bis 2.000 Euro pro Jahr
(Anschaffung, Steuer, Versicherung, TÜV, ASU, Reparaturen,
Parkplatzgebühren, Strafzettel), ohne dass es auch nur einen
Kilometer gefahren ist. Eine Monatskarte dagegen ist konkurrenzlos
günstig, auch wenn man viele Fahrten mit dem Taxi macht, wenn man
keine Lust auf Bus und Bahn hat. In meinem Fall ist sogar die Fahrt
zur Arbeit mit den Öffentlichen günstiger, wenn ich _allein_ die
Benzinkosten veranschlage. So gesehen ist das Auto purer Luxus.
Das Problem jedoch: für viele Dinge (Ausflüge, weiter entfernte
Besuche, Arbeitsfahrten, Transporte) ist das Auto (noch) ein
"notwendiger" Luxus, auf den man nicht verzichten möchte. Jedoch sind
die politischen Rahmenbedingungen (die hohen staatlich verordneten
Fixkosten des Autos) derart schlecht, dass es sich nicht lohnt, auf
das Auto nur in wenigen Sonderfällen zurückzugreifen und die
Hauptfahrten mit den Öffentlichen zu machen. Das ist sehr ungünstig.
Vielleicht wäre es eine Lösung, diese Kosten komplett auf den
tatsächlich gefahrenen Kilometer umzulegen. Somit wäre der Anreiz
gegeben, das Auto nur sporadisch zu nutzen.
Ich schreibe hier übrigens als ehemals "militanter" Autofahrer, der
aus einer Laune heraus auch mal lange auf das Auto verzichtet hat.
> Ich hoffe wirklich, dass sich das Verkehrswesen verändern wird.
Es wird müssen. :-)
> Und dennoch sind die Autozulassungen auf hohem Niveau. Diejenigen,
> die mit dem Rad auch mal 10km zur Arbeit fahren, sind immer noch die
> gleichen Menschen, die dies schon vor 10 Jahren gemacht haben.
> Diejenigen, die Auto fahren wollen, fahren aber immer noch Auto.
> Kürzlich in einer Umfrage äußerte sich ein überraschend hoher
> Prozentsatz so, dass er "jeden Preis" für Sprit zahlen würde.
Ich mache gerade die gegenteilige Beobachtung: immer mehr ziehen sich
vom AUto zurück.
> Vielleicht erhöht der Preisdruck des Sprits endlich mal die weitere
> Entwicklung von Alternativen. Alternativen anderer Energiequellen
> (die angesichts der hohen Preise vielleicht langsam wirtschaftlich
> werden?), aber auch Alternativen zum Auto als Eigentum. Ich würde
> Car-Sharing-Konzepte sehr begrüßen, so dass man nicht mehr auf das
> eigene Auto angewiesen ist, aber dennoch flexibel genug sein kann,
> ein solches zu nutzen, wenn man es mal benötigt.
Car-Sharing wie es derzeit ist, ist nur bedingt eine Lösung. Die
Stellen liegen meist nicht sehr nah, so dass man innerstädtische
Ziele mit den Öffentlichen besser erreicht (Transport hier
ausgenommen).
> Solange man ein Auto
> besitzt, wird man es auch fahren. Und solange es keine guten
> Alternativen gibt, werden Leute nach einem Auto streben (auch das
> Jungvolk, wenn ich mir von der Arbeit den Uni-Parkplatz auf der
> anderen Seite jeden Tag angucke). Wenn ich mir einen Gebrauchtwagen
> für 10000 Euro hole und nach 7 Jahren verkaufe, bekomme ich nur noch
> 3000 Euro dafür. Dazu kommen noch Spritkosten von 750 Euro im Jahr,
> um allein auf die Arbeit zu fahren. Warum fahre ich keinen Bus? Weil
> der Bus immer noch teurer wäre als der Sprit für das Auto, was ich eh
> hab. Bräuchte ich aber kein Auto, würde mir eine Nahverkehrskarte von
> 90 Euro im Monat reichen. Macht pro Monat 55 Euro Ersparnis. Ganz zu
> schweigen von sonstigen Auto-Nebenkosten wie Reparaturen, TÜV,
> Steuer, Verbrauchsteile. Davon kann man locker auch mal gelegentliche
> Bahnfahrten bezahlen, oder eben Car-Sharing, wenn man wirklich mal
> ein Transportmittel benötigt.
Ein halbwegs anständiges Auto kostet 1.000 bis 2.000 Euro pro Jahr
(Anschaffung, Steuer, Versicherung, TÜV, ASU, Reparaturen,
Parkplatzgebühren, Strafzettel), ohne dass es auch nur einen
Kilometer gefahren ist. Eine Monatskarte dagegen ist konkurrenzlos
günstig, auch wenn man viele Fahrten mit dem Taxi macht, wenn man
keine Lust auf Bus und Bahn hat. In meinem Fall ist sogar die Fahrt
zur Arbeit mit den Öffentlichen günstiger, wenn ich _allein_ die
Benzinkosten veranschlage. So gesehen ist das Auto purer Luxus.
Das Problem jedoch: für viele Dinge (Ausflüge, weiter entfernte
Besuche, Arbeitsfahrten, Transporte) ist das Auto (noch) ein
"notwendiger" Luxus, auf den man nicht verzichten möchte. Jedoch sind
die politischen Rahmenbedingungen (die hohen staatlich verordneten
Fixkosten des Autos) derart schlecht, dass es sich nicht lohnt, auf
das Auto nur in wenigen Sonderfällen zurückzugreifen und die
Hauptfahrten mit den Öffentlichen zu machen. Das ist sehr ungünstig.
Vielleicht wäre es eine Lösung, diese Kosten komplett auf den
tatsächlich gefahrenen Kilometer umzulegen. Somit wäre der Anreiz
gegeben, das Auto nur sporadisch zu nutzen.
Ich schreibe hier übrigens als ehemals "militanter" Autofahrer, der
aus einer Laune heraus auch mal lange auf das Auto verzichtet hat.
> Ich hoffe wirklich, dass sich das Verkehrswesen verändern wird.
Es wird müssen. :-)