kDie Vorstellung, irgend ein paar kleine Entwickler hätten auf eigenes Risiko die Betrugssoftware entwickelt und eingebaut ist schon reichlich naiv.
Wer so was macht der handelt grob fahrlässig bzw. vorsätzlich und macht sich gegenüber dem Konzern schadensersatzpflichtig. Danach drohen Privatinsolvenz und Harz-4.
Nein, die Sache läuft so. Die Politik beschließt mit Hilfe der Lobbyisten der Autokonzerne, dass ab einem Zeitpunkt X bestimmte Grenzwerte gelten sollen. Die Entwickler bekommen zeitliche und finanzielle Vorgaben, was das ganze pro Fahrzeug kosten darf. Gleichzeitig sprechen sich die Hersteller in halb geheimen Gremien darüber ab, wie groß die Tank für AdBlue werden sollen. Oder besser, wie klein. Irgendwann wird vielleicht mal ein Entwicklungsschef gegenüber dem Vorstand geäußert haben, dass sich mit den gegebenen Rahmenbedingungen die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllen lassen. Die Autos werden teuerer und die Entwicklung dauert länger. Klar, so was hören Vorstände gerne. Ist für sie ja kein Problem. Dank Millionenschwerer Grundvergütung sind sie ja nicht auf die Boni angewiesen, welche ihnen der Konzern bei hohen Gewinnen überweist. LOL.
Ich stelle mir das so vor, dass die Vorstandsetage mit einem Augenzwinkern gesagt hat, das Fahrzeug müsse ja nur auf dem Prüfstand sauber sein. Oder sinngemäß, "machts halt so wie immer". Immer, das heißt, dass Autokonzerne seit 1973 mit Abschaltevorrichtungen versuchen, gesetzliche Vorgaben zu unterlaufen. Erst in Kalifornien, dann bei der Einführung des geregelten 3-Wege Kats. Dann bei Nutzfahrzeugen. Jetzt bei Diesel-PKW.
Natürlich erfolgt diese Anweisung nicht in schriftlicher Form. Und selbst ein Entwicklungsleiter weiß, dass ihn eine Bestätigung einer solchen möglicherweise nur angedeuteten Anweisung den Kopf kosten wird. Angenommen, der Entwicklungschef schreibt an den Vorstand eine Aktennotiz, dass man wie besprochen die Abgasreinigung im praktischen Betrieb abschalten würde. Der Vorstand würde dies sofort dementieren und den Spieß umdrehen, in dem er dem Entwicklungsleiter unterstellt, er wäre mit seinen Aufgaben überfordert. Vorstände sind wie führende Politiker meist abgew...... A......, deswegen haben sie es in diesem System ja bis an die Spitze gebracht.
Tja, und wer aus moralischer Empörung nicht mitspielen will und den Job wechseln möchte, der wird schwerlich in der Autobranche einen Arbeiteber finden, der ehrlich arbeitet. Denn wie gesagt, sie sprechen sich ja in geheimen Gremien hintenrum alle ab, da betrügt praktisch jeder Öffentlichkeit und Kunden.
Für die Angestellten unterhalb der Vorstandsebene ist es ein klassicher Catch22. Egal was sie tun, sie können nur verlieren. Und die Vorstände werden alleine schon aus poltiischen Gründen nicht angetastet. Nur darf ein Winterkorn halt nicht mehr in die USA reisen. Denn die gehen mit ausländischen Führungskräften nicht so zimperlich um.
Und natürlich haben Kraftfahrtbundesamt und Verkehrministerium von dem Betrug gewusst. Nur Naivlinge konnten glauben, dass bei den Miniverbräuchen von AdBlue die Abgasreinigung durchgängig arbeitet. Oder wie beim Flottenverbrauch, der trotz immer schwererer Autos auf magische Weise sinkt. LOL.
Das ganze System ist korrpupt und weite Teile von Staat und Konzernen geichen eher mafiösen Strukturen als einem ordentlichen Rechtsstaat. Da ist es nur eine Randnotiz, dass der Staat als Anteilseigner bei VW am Bruch der Gesetze mit verdient.
Ein System, in dem Gesetzgebung, Kontrolle, Strafe und Anwendung in einer Hand liegen, bezeichnet man in Italien als Mafia.
PS: Was hat das ganze mit dem Diesel zu tun? MIt SCR Kat und ohne Abschaltung sind Diesel genau so oder sauberer als moderne Benziner ohne Partikelfilter, der ja erst gegen Ende des Jahres Vorschrift wird. Und sicher werden wir auch dort erst mal wieder erleben, dass beim Benziner Teile der Abgarsreinigung "zum Schutz des Motors" abgeschaltet werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.03.2018 07:19).