DAUerlutscher schrieb am 31.05.2020 22:35:
L.Willms schrieb am 31.05.2020 13:36:
Wenn man zuvörderst den eigenen Arsch bedeckt haben will (das Haus ist noch nicht abgezahlt! Ich kann mir nicht leisten, jetzt eine neue Stelle suchen zu müssen!), dann kann man das Risiko eingehen, weil die Software ist ja geheim.
Ich kann da nur nochmals auf meine obige Schlussbemerkung verweisen:
Entwicklungsingenieure, die einfach mal so, aus lauter Jux und Dollerei eine doch ziemlich aufwendige Betrugssoftware schreiben, und dann auch noch auf eigenes Risiko in der Firmware von Grossserienfahrzeugen verstecken...
Motorensteuerung ist aufwendig. Die Software muß dynamische Zustände des Motors und der Bewegung des Fahrzeugs erkennen, und den Motor entsprechend optimieren, was m.E. vor allem bedeutet, das Gemisch aus Luft und Kraftstoff in Menge und Zusammensetzung dosieren.
Da ist es doch eher einfach, eine speziell für den Prüfstand bestimmte Software zu schreiben, und vermittels der Routine Prüfstanderkennung zwischen Prüfstandmodus und Straßenmodus hin- und herzuschalten.
Zudem die Prüfstanderkennung kostenlos auf dem "kleinen Dienstweg" von einem Kollegen von Bosch beigesteuert wurde.
DAUerlutscher schrieb am 31.05.2020 22:35:
nicht nur bei einem, sondern bei allen Herstellern...
Das ist eine Behauptung ohne Fundament. Bei keinem anderen Hersteller und keinem anderen Motor als dem bewußten 4 bzw 6-Zylinder des VW-Konzerns, der m.W. in einem Labor bei Audi entwickelt wurde, konnte eine solche Prüfstanderkennung festgestellt oder gar bewiesen werden.
DAUerlutscher schrieb am 31.05.2020 22:35:
sind mit dieser Persönlichkeitsstörung in anderen Branchen bis dato nicht aufgefallen.
Wenn Ihnen ein Beispiel ausserhalb der Autobranche einfällt, nur immer heraus damit.
Mir fällt dazu im Moment nichts konkretes ein, v.a. keine, die solchen Skandal hervorgerufen hätten.
Aber ich hab sicherlich auch schon mal bei der Entwicklung einer Software diese oder jene geplante oder gar vertraglich vereinbarte Funktion weggelassen, um einen Abgabetermin zu halten. Und solche Beispiele werden Sie massenhaft finden.
Diese "Persönlichkeitsstörung" ist der normale Instinkt, überleben zu wollen und sich vor den Mächtigen der Welt wegducken zu wollen.
Man möge auch bedenken, daß der VW-Dieselskandal (der nur einen einzigen Motorentyp betrifft) Teil des inter-imperialistischen Konflikts zwischen dem niedergehenden US-Imperium und den aufsteigenden Zwerg-Imperialisten in Europa ist. Noch bevor das Trampeltier ins Weiße Haus einzog.
Es war die US-amerikanische EPA (Environment Protection Administration), die bestimmten Gerüchten und Verdächtigungen nachgegangen ist — die EPA, die darauf besteht, daß KfZ-Software geheim bleiben muß — und es war ein US-Regierungsvertreter, der die Bombe punktsicher auf der IAA des Jahres 2015 hat platzen lassen.
Ich gehe übrigens davon aus, daß F. Piëch, der als Diktator mit dem stechenden Blick für das Regime der Angst im VW-Konzern verantwortlich ist, im Frühjahr 2015 schon wußte, was los ist, und deswegen seine Distanz zu Winterkorn erklärt hat.
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Fußnote:
Man sehe mir bitte nach, daß ich kein Ingenieur für Verbrennungsmotoren bin, und deshalb relativ beschränkt in meinem Verständnis. Mein Gebiet sind allgemeine Computerprogrammierung und die dynamische Mechanik des Klassenkampfes und der Entwicklung der Menschheit überhaupt.