Ich halte den Artikel von R. Balcerowiak für unsachlich, undurchdacht und rein politische Kampflyrik. Tatsächlich rühren die Probleme Berlins (und der meisten anderen Städte) im Wesentlichen auf dem Verhalten der Bürger:
1.
Pro Einwohner ist die bewohnte Fläche seit 1991 um 36 % gestiegen, wir gönnen uns also den Luxus großer Wohnungen.
2.
airbnb verbraucht häufig ganze Wohnungen für touristische Zwecke, gerade in Berlin sehr beliebt. Bringt halt mehr als Wohnungsvermietung. Ein Verbot und harte Kontrollen brächten Berlin sofort 7.700 freie Wohnungen.
3.
Die Baupreise sind seit 2010 um mehr als 30% gestiegen, Grundstückspreise haben sich verdoppelt. Daran ist auch die Politik mit schuld, denn Berlin hat viel zuwenig neues Bauland entwickelt. Der Flughafen Tegel hätte anstelle eines Parks ein komplett neuer Stadtteil werden können.
Auch die Grunderwerbsteuer und Umsatzsteuer wurden massiv erhöht und haben das Bauen verteuert.
4.
Wir haben Millionen Einwohner in unser Land aufgenommen. Es wurden zwar Lager gebaut, aber nicht für Wohnungen gesorgt. Es hätte Bauland geschaffen werden müssen, die Leute bleiben ja nicht ewig in Lagern.
5.
Für die drastische Erhöhung der Nebenkosten trägt die Politik die Verantworftung. Der Begriff "Neben-"kosten stimmt heute nicht mehr.
Klar, die Vermieter versuchen natürlich, die Situation für Profit auszunutzen, keine Frage.
Der Autor lässt aber gleich jegliche sachliche Analyse fahren, er hat ja einen Schuldigen, wozu noch Gründe suchen. Billigste Propaganda, dafür ist Telepolis eigentlich zu schade.