wdi schrieb am 4. August 2015 15:07
> "Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die kognitive
> Entwicklung bei Kindern schneller verläuft, als Piaget in seinen
> experimentellen Studien herausfand. Kleinkinder erwiesen sich als
> viel kompetenter in ihrem Denken und Schlussfolgern über die
> physische Welt. So erreichten sie relativ früh ein ähnliches
> Begriffsverständnis wie Erwachsene. Auch hatten sie bereits viel
> früher als von Piaget angenommen ein Verständnis von psychischen
> Phänomenen, konnten also z.B. zwischen realen Dingen und mentalen
> Gebilden wie Gedanken, Träumen und Erinnerungen unterscheiden.Ferner
> wurden sehr große interindividuelle Unterschiede in der kognitiven
> Entwicklung ermittelt, was gegen die von Piaget vertretene
> Universalität seines Stufen-Modells spricht. Schließlich ließen sich
> Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung viel stärker von außen
> beeinflussen, als dies laut der vor allem auf Reifung fußenden Lehre
> von Piaget möglich sein sollte - deshalb wurde diesem auch
> "pädagogischer Pessimismus" vorgeworfen."
>
> Die Position der Interviewten hingegen scheint komplett auf dem Stand
> der Wissenschaft von ca. 1975 (vor 40 Jahren!), kurz vor Piagets Tod,
> stehengeblieben zu sein, und alle Kritik an Piaget und neuere
> Resultate komplett zu ignorieren. Das ist absurd, gerade in Hinsicht
> auf Medien, die zu Zeiten Piagets noch überhaupt nicht existierten.
>
> Ich diagnostiziere einen kritischen Fall von Klassikerverliebtheit
> (siehe auch: Freud, Marx, etc.) und wette, einer der beiden hat mal
> eine schwer erkämpfte Diplom- oder mindestens Seminararbeit über
> Piaget geschrieben und zitiert ihn jetzt bei jeder möglichen und
> unmöglichen Gelegenheit.
Deine Diagnose am Schluss entspricht deinem von dir gewählten
kritischen Eingangszitat kaum, dessen Quelle du uns (warum?)
verschweigst.
Stattdessen schlägst du spekulativ auf die Autoren ein. Um an deine
Verfahrensweise anzuknüpfen (die nicht meine ist), könnte ich
spekulierend fragen, ob du aktuell eine kritische Seminararbeit zu
Piaget schreibst?
> "Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die kognitive
> Entwicklung bei Kindern schneller verläuft, als Piaget in seinen
> experimentellen Studien herausfand. Kleinkinder erwiesen sich als
> viel kompetenter in ihrem Denken und Schlussfolgern über die
> physische Welt. So erreichten sie relativ früh ein ähnliches
> Begriffsverständnis wie Erwachsene. Auch hatten sie bereits viel
> früher als von Piaget angenommen ein Verständnis von psychischen
> Phänomenen, konnten also z.B. zwischen realen Dingen und mentalen
> Gebilden wie Gedanken, Träumen und Erinnerungen unterscheiden.Ferner
> wurden sehr große interindividuelle Unterschiede in der kognitiven
> Entwicklung ermittelt, was gegen die von Piaget vertretene
> Universalität seines Stufen-Modells spricht. Schließlich ließen sich
> Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung viel stärker von außen
> beeinflussen, als dies laut der vor allem auf Reifung fußenden Lehre
> von Piaget möglich sein sollte - deshalb wurde diesem auch
> "pädagogischer Pessimismus" vorgeworfen."
>
> Die Position der Interviewten hingegen scheint komplett auf dem Stand
> der Wissenschaft von ca. 1975 (vor 40 Jahren!), kurz vor Piagets Tod,
> stehengeblieben zu sein, und alle Kritik an Piaget und neuere
> Resultate komplett zu ignorieren. Das ist absurd, gerade in Hinsicht
> auf Medien, die zu Zeiten Piagets noch überhaupt nicht existierten.
>
> Ich diagnostiziere einen kritischen Fall von Klassikerverliebtheit
> (siehe auch: Freud, Marx, etc.) und wette, einer der beiden hat mal
> eine schwer erkämpfte Diplom- oder mindestens Seminararbeit über
> Piaget geschrieben und zitiert ihn jetzt bei jeder möglichen und
> unmöglichen Gelegenheit.
Deine Diagnose am Schluss entspricht deinem von dir gewählten
kritischen Eingangszitat kaum, dessen Quelle du uns (warum?)
verschweigst.
Stattdessen schlägst du spekulativ auf die Autoren ein. Um an deine
Verfahrensweise anzuknüpfen (die nicht meine ist), könnte ich
spekulierend fragen, ob du aktuell eine kritische Seminararbeit zu
Piaget schreibst?