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  • notting

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

Undiff. bzw. das Thema verfehlender Artikel - Social Media nur Teil von "Netz"

Glaube in der Schule hätte ich für so einen Artikel was in der Art von "Thema verfehlt" bekommen.
- Zwar alles richtig, was Social Media angeht. Aber der Artikel redet vom "Netz" als ganzes. Und da gibt's noch viel mehr Nutzungsmöglichkeiten als "liken" usw.
- Nicht wirklich ein Wort dazu, dass das Kernproblem ist, dass Eltern sich kaum noch um ihre Kinder kümmern, entweder wg. Arbeit oder hängen selbst schon ständig am Handy.

Als Kind/Teenager habe ich mich selbst für Modellbahnen und Elektronik interessiert, später auch Computer. Gab in der Umgebung aber keinen Verein etc. mit gleichaltrigen.

Einer aus dem Kindergarten (später war er auch mit mir in der Grundschule), der ein paar 100m entfernt gewohnt hat, hatte eine kompatible Modelleisenbahn. Aber er war nicht so der Modellbahn-Spieltyp. Musste auch immer alleine zu ihm, also nicht irgendwie unsere Mütter haben auch guten Kontakt gehabt etc. Hat sich schnell wieder insofern verlaufen, dass wir uns nur noch in der Schule gesehen haben. Und nach der Grundschule haben sich zunächst unsere Wege getrennt und selbst als wir wieder an der selben Schule ware, gab's keinen Kontakt, weil ich ihm nicht einfach E-Mails oder so schreiben konnte (wie gesagt, mit Spielen hat das so nicht geklappt).

Hätte liebend gerne mehr Kumpels mit meinen Interessen gehabt, gab's aber bei mir in der Gegend nicht wirklich. ÖPNV war scheiße (und ist es immernoch) und schon damals war der Ausländeranteil bzw. der Anteil der Leute die kein Deutsch können in ca. 50% der Umkreises hier so hoch, dass ich dort garnicht suchen brauchte.

Hab als Teenager als erster in der Klasse daheim privat Internet gehabt (und das obwohl mein Vater kein EDVler war). Hab z. B. meinen Klassenkameradinnen erzählt, was man da für coole Sachen z. B. für die Schule machen kann (nein, über Pron-Angebote etc. war ich damals dort noch nicht gestolpert, damals gab's wohl auch kaum was auf Deutsch und ich hatte noch nicht so lange Englisch gehabt). Antwort: Internet braucht man nicht.

Hatte in der 10. Kl. (also letztes Jahr vor dem Abschluss weil Realschule) jmd. in der Parallelklasse kennengelernt, der auch sehr elektronik-/IT-affin war. Leider ist er aus gesundheitl. Gründen nicht mit mir ans TG.

Das TG war relativ weit weg bzgl. ÖPNV (musste >1h vor Unterrichtsbeginn los). Manche Klassenkameraden war ca. 40km entfernt. Ich war sehr am Rand des Einzugsgebiets bzw. etwas abseits der überregionalen Hauptverkehrsachsen. Generell wollte keiner meiner Klassenkameraden die näher an der Schule wohnten z. B. auf Feste in meiner Stadt mitkommen, weil sie die Stadt an sich nicht mochten.

Auch dank Internet habe ich aber viel besseren Kontakt zu den TG-Klassenkameraden also zu denen aus der Realschule.

Hatte aber über das Internet während der Oberstufe jmd. IT-affines gefunden, der nur wenige 100m entfernt wohnt. Leider war er einige Jahre älter als ich, sodass sich die Kontakte in Grenzen hielten.
Allerdings hatten wir einen gemeinsamen Bekannten, der u.a. mit uns einen LAN-Party-Verein gegründet hat. Allerdings war das dann die Zeit, wo ich u.a. wg. Studium viel Stress hatte.

Unterm Strich habe ich also auch dank dem Internet mehr gleichgesinntere gefunden bzw. konnte viel besser Kontakt halten, auch wenn sich die Wege mal wieder getrennt haben.

Mein Bruder war damals übrigens in einem Clan (haben da CS gespielt) und hat darüber Gleichgesinnte gefunden. IIRC waren von uns Orgas auch ein paar Clan-Kollegen von weiter weg zur LAN-Party gekommen.

Fazit: Wie gesagt sind Eltern, die sich nicht um ihre Eltern kümmern das Kernproblem und das mit der "Likes-Sucht" etc. nur ein weiteres daraus resultierendes Symptom. Man kann das Internet aber auch so verwenden, dass man als Jugendlicher eher Leute mit gleichen Interessen findet, also davon profitiert.

notting

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