codive schrieb am 13.01.2020 18:01:
Dass wir auf eine ich nenne es mal "globale Art" intelligenter werden müssen, um miteinander und mit der Natur besser klar zu kommen, ist für mich eigentlich unausweichlich. Ich weiß nicht ganz, wie ich es formulieren soll, aber ich denke, die Menschheit müsste als Kollektiv besser handeln - auch wenn ich gerade keine Ahnung habe, wie das in der Praxis umsetzbar wäre.
Im Moment sieht's danach aus, als würde der ganze technische Fortschritt kaum irgendwas bringen, und die Leute wie Du richtig beobachtest, einfach nur in Smartphones glotzen, wie früher in den Fernseher. Wir arbeiten immer noch genauso viel wie vor Jahrzehnten und schlauer sind wir mal auf die Gesellschaft bezogen auch nicht geworden.
Erst einmal danke für die Antwort. Ist ja nicht so häufig, dass man im Forum ernsthaft diskutieren kann.
Auf "globale Art" intelligenter werden, das ist es. Ich kann auch nicht "sagen" wie das geht, aber ich habe eine Ahnung davon. Der große Irrtum besteht darin, dass wir glauben, mit "immer mehr", immer mehr Wissenschaft, Technik, könnten wir es schaffen. Ich bin Physiker und habe nichts gegen Wissenschaft und Technik. Aber der Fortschritt auf dieser Ebene ist inzwischen kein Fortschritt mehr, sondern nur ein translatorisches "weiter so". Raus aus dem Hamsterrad, mental und vielleicht auch materiell, "Denken das Nichtdenken", wie es Zen formuliert, das ist notwendig.
Es gab schon Menschen, die haben Beispiele gegeben, Jesus von Nazareth, Buddha Shakyamuni, Jiddu Krishnamurti, Eugen Drewermann, ... Es ist eigentlich nicht schwer.
Aber ehe mir hier jetzt religiöses Gesimsel, Esoterik, vorgeworfen wird, man kann es auch in der Sprache der Wissenschaft formulieren. Einstein zu Wissenschaft und Technik: "So kompliziert wie nötig und so einfach wie möglich." Oder, Entropie, ein Begriff aus der Thermodynamik. Bei Energieumwandlungsprozessen (das ganze Leben beruht darauf) gilt, das "kostet was", es gibt immer einen Verlust, das ist Entropie. Der Begriff wurde auch (mathematisch) in die Informationstheorie übernommen. Und lautet, wieder in Alltagssprache, etwa: Jede technische Neuerung bietet neue Funktionen, Vorteile, aber auch Nachteile, Gefahren. Und (das ist jetzt mein persönliches Fazit) man sollte sich immer fragen "brauche ich das wirklich?", sind die Vorteile das Risiko wert? Und wenn da in Wirklichkeit kein Vorteil ist, dann lass ich es eben.
Wir haben uns verrannt im "immer mehr, immer schneller" und erkennen nicht, das es wirklich Fortschritt gibt, aber auf einer ganz anderen Ebene. Nicht ins Smartphone musst Du schauen, sondern (z.B.) einen Sonnenuntergang am Meer beobachten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.01.2020 18:32).