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mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2001

wie gehts weiter (an einem kriegsschauplatz)

   dostojewskiJr. schrieb am 14. November 2001 18:28

> Die Vorstellung die Clans seien homogen oder gegenüber westlichen
> Idealen aufgeschlossen ist illusorisch. Mit dem Tod des einzigen
> charismatischen Führers, Massoudh (sicher falsch geschrieben),

massoudh (sicher auch falsch geschrieben) dürfte nach kosten/nutzen auf
das konto der cia gehen, um einen charismatischen gegener weniger zu
haben - was natürlich wieder voraussetzt, dass sie nicht so dumm waren
wie sie sich nach dem 11.9. stellten ...

> starb
> auch die Hoffnung dass interessenkonflikte innerhalb der Clans
> kanalisiert werden könnten. Die Unterschiede zwischen den Clans
> sind zu
> groß und die Bereitschaft auf Macht und tradierte Feindseeligkeiten
> zu
> verzichten minimal. Also bleibt ihnen die Option, sich mit
> amerikanischer Waffentechnologie, die während des kalten Krieges
> großzügig den Afghanen überantwortet wurde, zu erschießen (die
> russischen Waffen nicht zu vergessen. 

wahrscheinlich eine hoffnung aus zivilisierter sicht - bis jetzt haben
sich die menschen in diesem land wenn es von aussen angegriffen wurde,
immer über ihre clankämpfe hinweggesetzt und gemeinsam gegen die
agressoren gekämpft - also die liebe nordallianz (gestern) - und die
guten gemäsigten taliban morgen, werden sich noch ein wenig
gegeneinander ausspielen lassen und dann mit noch ein paar anderen
interessengruppen zusammenschliesen und gegen die zivilisierten
agressoren kämpfen - kann man nur viel glück wünschen ...

> Was mich aber wirklich
> nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass von westlicher Seite
> wieder
> Bündnisse, diesmal gegen den Terror, eingegangen werden, mit
> Ländern,
> die eine Vielzahl von Grundrechten mit Füßen treten und ein nicht
> kalkulierbares Risiko darstellen, wie z.B. Pakistan. Das wird
> ähnlich
> wie in Afghanistan konsequenzen haben, ist im übrigen moralisch
> nicht
> zu verantworten aber uns hier gehts auch nicht um Moral, oder.

wo ist der wiederspruch zwischen westlicher seite und terror ?...
gerechterweise sollte der terror wieder dahin zurückgetragen werden
woher er kam ...

> Interessen gilt es zu wahren. 
> Im eigentlichen Sinne ist Afghanistan schon lange kein Staat mehr,
> sondern ein Trümmerhaufen. Was nutzen da noch Bomben? Stabilität,
> Rechtsstaatlichkeit, ein funktionierendes Sozialsystem und eine
> gesundheitliche Grundversorgung sind nicht erreichbare Ziele. 

das dürfte sich jetzt als strategischer vorteil erweisen - zivilisierte
agressoren sind zur kontrolle ihres gewaltmonopols auf infrastruktur
und halbwegs funktionierende systeme angewiesen - wenn diese fehlen,
können sie nicht einmal ihre propaganda an den mann, die frau, das kind
bringen ... (apropos kinder& jugendschutz) ist es überhaupt ethisch vor
den erschreckten augen von kindern bombentepische zu legen ... und
gerade in diesem punkt hätte man sich doch auf die neue zivilisation
verlassen sollen können ...
 
> Aber
> keine Sorge, in einigen Monaten ist alles vorbei, das Land wird
> dann
> demokratisiert, hier hört die Gleichschaltung auf, andere Themen
> wie
> z.B. BSE, das letzten Monat schon in Japan festgestellt wurde,
> kommen
> aufs Tapet und wir kehren dem Nord-Süd Gefälle und Afghanistan den
> Rücken. So what?

hoffentlich nicht ;) - eine verdummte und leichtzusteuernde
zivilisation stellt eine grössere gefahr für die "ethische" und
geistige weiterentwicklung der menschheit dar - als es die taliban   je
könnten ... radio und fernsehn verbieten ist vielleicht gar nicht mal
so schlecht ;)


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