Das als Wundermittel gepriesene Hydroxychloroquine scheint leider auch keinen durchschlagenden Erfolg zu haben:
https://www.dw.com/de/coronavirus-chloroquin-studie-wegen-todesf%C3%A4llen-in-brasilien-abgebrochen/a-53129832
https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-03-25/hydroxychloroquine-no-better-than-regular-covid-19-care-in-study
Wenn man sich den Wirkungs-Mechanismus anschaut, dann könnte man sogar vermuten warum.
Das Mittel wirkt nicht direkt auf das Virus, sondern verhindert, dass in den zellulären Lysosomen der pH absinkt. Diese Lysosomen sind kleine Bläschen (genannt Vesikel), die mit anderen Bläschen verschmelzen, durch die das Virus in die Zellen eingedrungen ist. Durch Absenken des pHs kann das Virus sein Erbgut entlassen / aktivieren.
Nun ist es leider so, dass Lysosomen noch andere Funktionen im Körper haben. Insbesondere in Immunzellen, die virale Peptide aufbereiten, um sie an ihrer Oberfläche für die Bildung von Antikörpern zu präsentieren (MHC II antigen processing). Das benötigt auch den niedrigen pH, wogegen das Hydroxchloroquine wirkt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antigenpr%C3%A4sentation#MHC_II
Es wirkt also kontraproduktiv für eine wichtige Immunreaktion zur Bekämpfung des Virus. Zugleich wirkt es dem Virus entgegen. Wenn man Glück hat, dann überwiegt eine von den beiden Wirkungen gegen die andere Gegenwirkung. Denkbar ist aber, dass beides sich aufhebt und kein Vorteil übrig bleibt oder sogar der Krankheitsverlauf dadurch schlimmer wird.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.04.2020 23:18).