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Avatar von /Rak
  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

Holzrahmen, Gipskarton undn Einfachverglasung....

kann man alles machen, aber eine Baugenehmigung dafür gibt es hierzulande leider nicht. Schon aus energetischen Gründen. Und wenn es mehr als nur ein einfacher Bungalow werden soll, dann kriegt man so leider auch schnell mal statische Probleme. Von einem unterirdisch schlechten Schallschutz im Gebäude mal abgesehen.
Mann kann auch ohne Fundament bauen - aber halt leider nichts, was längere Zeit sicher stabil steht. Weil Häuser selbst in Leichtbauweise mit Holzständern z.B. schnell mal 250 kg/m³ wiegen. Und je nach Dach und Ausführung der Zwischendecken hast du selbst mit dieser Bauweise schnell mal eben über 80t Gewicht, die irgendwie in den Boden abgeleitet werden müssen ohne dass da der Boden in Bewegung gerät und deformiert wird. Gleichzeitig muss die Struktur auch im Boden verankert werden, wenn sie nicht bei einem kräftigen Sturm umgeblasen werden soll.

Diese "kostengünstige Leichtbauweise" mit dünnen Holzwänden/Gipskartonwänden usw. hast du nebenbei auch in den USA sehr oft, da haben die Häuser auch meist nur minimale Fundamente auf denen sie stehen. Mit der Konsequenz, dass da die leistungsstarke Heizung 5 bis 6 Monate lang bollert - und im Sommer surrt zwangsläufig die Klimaanlage um die Temperaturen innen halbwegs erträglich zu halten. Wodurch der Energieverbrauch mit so einem Haus dann wirklich extrem hoch ist. Und wenn mal ein Sturm kommt, dann deckt der eben nicht (nur) das Dach ab, auf dem nebenbei meist auch keine schweren, langlebigen Ziegel sind sondern einfach nur Bitumenbahnen/Bitumenschindeln, der Sturm wirft da recht schnell gleich das ganze Haus um. Und dass Häuser irgendwann nicht mehr im Wasser stehen, das ist da auch eher normal.
Aber auch wer mal in England war, der weiß, dass es da mit der Baukunst oft auch ähnlich aussieht. Da wird meist nicht solide und langlebig gebaut, auch nicht energiesparend. Sondern oft möglichst günstig - und leider dadurch auch kaum gedämmt und oft nicht mal wirklich winddicht, dass es da unter den Fenstern oder durch irgendwelche Lücken unter dem Dach rein zieht, das ist eher normal dort. Weswegen da die Energiekosten in kalten Wintern durch die Decke gehen. So dass nicht wenige ihre Wohnungen kaum noch heizen können im Winter, weil das einfach zu teuer wird. Weswegen da jedes Jahr auch mehrere tausend Menschen in ihren Wohnungen an Unterkühlung sterben. (Nein, das ist kein schlechter Scherz.. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/grossbritannien-wohnen-energie-101.html )

Und bei aller Kritik an mittlerweile teils völlig überzogenen Bau-Normen und Bauvorschriften hierzulande, die ein Bauen extrem aufwendig und teuer machen: So ein paar Mindestvorgaben machen eben schon Sinn, vor allem wegen des Energieverbrauchs, aber auch wegen der Nachhaltigkeit. Es macht eben einen Unterschied ob man alle 30 bis 50 Jahre ein komplett neues Haus baut nach dem Abriss des alten Hauses - oder ob man eben so baut, dass die Grundsubstanz im Prinzip auch mal 200+ Jahre übersteht und lediglich immer wieder mal renoviert werden muss. Wobei auch die alten Holzhäuser, die man da in den USA oft sieht, eben meist keine Leichtbauhäuser sind aus dünnen Balken, Dachlatten, Faserplatten und Spachtelmasse. Die teilweise über 100 Jahren alten Häuser wurden meist auch noch recht solide gebaut, mit soliden Balkenquerschnitten, mit Schiefer auf der Außenfassade und dem Dach als Wetterschutz. Und normal auch mit einem entsprechenden Fundament unter den tragenden Elementen.

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