Wenn die diversen Finanzinstitutionen ihre Förderungstätigkeiten einstellen und sich dem die Regierungen nach und nach anschlössen, wäre eine wichtige Voraussetzung für einen Kurswechsel der Energiewirtschaft getan.
Aber erstens wird es noch dauern, bis die Altmeiers dieser Welt politisch aussterben und auch die Beharrungskräfte der einschlägigen Industrie sind gewaltig. Kohrs hat gestern hier bei Telepolis aufgezeigt, wie durch das vermeintliche Zaubermittel Wasserstoff alte Strukturen noch möglichst lange renditefähig erhalten werden sollen. Wie man etwa durch eine 20-prozentige Wasserstoff-Beimischung Gas-Pipelines als zur grünen Energieinfrastruktur gehörig definieren kann, ohne einen zusätzlichen Cent investieren zu müssen, bei gleichzeitigem greenwashing von 80 Prozent Gas.
Klimaalterierende Gase werden auch in anderen Wirtschaftsbereichen emitiert, z. B. nicht zu knapp in der Landwirtschaft. Die Konzentration auf den Energiesektor greift im Hinblick auf die sogenannte Klimaneutralität zu kurz. Zudem erschwert der starre Blick auf die Klimaentwicklung die Wahrnehmung all der anderen ökologischen Katastrophen, die bereits im Gang sind. Grosse Hoffnung wäre verfehlt.