Besonders düster sieht es im Süden der Republik aus. Wenn Ende nächsten Jahres in Ba/Wü und Bayern die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet werden, dann fehlt vor allem im Winterhalbjahr erheblich Strom. Hier hatte man auf einen Ausgleich der relativ hohen PV-Einspeisung im Sommer mit Windstrom im Winter gehofft. Dafür brauch man aber Leitungen. Die wichtigste Leitung ist hier von Südlink. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin wurde aber heuer erneut verschoben. Und zwar von 2026 auf 2028.
https://www.bayern-innovativ.de/seite/verzoegerungen-bau-suedlink-trasse
D. h. die Gaskraftwerke werden im Süden im Winterhalbjahr öfters auf Volllast laufen.
In der Nähe meines Wohnortes (Bayern) werden gerade nach jahrelangem 10-H-Rechtstreit 10 neue Windkraftanlagen gebaut. Ursprünglich geplant und genehmigt waren 13. Jetzt hat der neue Betreiber aber noch mal Windmessungen durchgeführt und festgestellt, dass die Anlagen sich gegenseitig den in diesem ausgewiesenen Schwachwindgebiet nur recht selten wehenden Wind auch noch wegnehmen. Die Anlage wird wohl nur mit Müh und Not rentabel arbeiten können. 20 Kilometer weiter weht der Wind im nahen Mittelgebirge wesentlich stärker. Das ist aber als Biosphärenreservat vom Windkraftausbau ausgenommen. Daher hat der Landkreis in unserem Schwachwindgebiet ein Windkraft-Ausbau-Vorrangebiet ausgwiesen um überhaupt Flächen zur Verfügung stellen zu können. Das mit der Windkraft ist wohl im Süden der Republik auch aus geographischen (windhöffigen) und Naturschutzgründen nicht ganz so einfach wie im Norden. Daher würde es wohl auch aus Effizientgründen wirklich Sinn machen, sich im Süden mehr auf PV und im Norden mehr auf Wind zu konzentrieren. Das wäre aber nur sinnvoll, wenn Leitungen existieren, die die unterschiedlichen Stromerzeugungs-Zeiten dieser beiden unterschiedlichen Stromerzeuger ausgleichen. Die fehlen aber wohl noch auf viele Jahre hinaus. Und das führt zum Hochfahren von Erdgas-Kraftwerken (und deren teilweisen Neubau)...