Das Problem wäre mit Atomkraftwerken nicht kleiner, weil die Spitzenlasten nur durch massive Überkapazitäten oder eben wie bei Erneuerbaren mit Speichern oder schnellen Reserven versorgen können. Je stärker die Erneuerbaren ausgebaut werden und je leistungsfähiger und weiträumiger die Netze werden umso seltener wird man die konventionellen Reservekapazitäten brauchen. Ein lediglich in Reserve gehaltenes Kohlekraftwerk, das nie gebraucht wird, ist genauso klimaneutral wie ein AKW oder ein Windrad. Es gibt weltweit praktisch keine privaten Investitionen in Kernenergie mehr, marktwirtschaftlich ist die Kernkraft tot. Die Realisierung eines Kernkraftwerkprojekts von der Vorprüfung bis zum Betriebsbeginn dauert etwa dreimal so lange (5 gegen 15 Jahre) wie bei einem Windpark, der eigentliche Bau ist sogar zehnmal langsamer (1 gegen 10 Jahre), was die Finanzierungskosten in die Höhe treibt und den ROI Jahrzehnte in eine unsichere Zukunft verschiebt, die uns womöglich ein Stromüberangebot beschert. Das ist nur noch etwas für Staatskonzerne.
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