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  • Razupaltuff

275 Beiträge seit 05.03.2012

Das Problem mit der Makroökonmie

Diejenigen, die Ihre neo-liberalen Positionen verteidigen, berufen
sich auf Modelle, die Sachverhalte nicht vereinfachen, sondern
verfälschen. Man kann mikroökonomische Zusammenhänge nicht auf die
Makroökonomie "hochskalieren". Auch wenn die Begriffe das nahelegen.

Der Arbeitsmarkt ist nun mal kein Gütermarkt. Güter kaufen keine
Güter, Menschen tun dies schon und so funktioniert der
WirtschaftsKREISLAUF. Durch die anhaltende Sparpolitik wird eben
dieser Kreislauf abgewürgt, da kann man dann noch so sehr die
Schulden streichen, die Schuldenquote wird dadurch nicht unbedingt
kleiner.

Wenn man sich die Keynes-Kritik hier durchliest, dann merkt man recht
schnell, dass hier nur ein sehr eingeschränktes Wissen um dessen
Theorien und das Funktionieren von Volkswirtschaften vorherrscht.
Keynes ist mehr als Deficit Spending.

Im Gegensatz zu seinen üblichen Aufsätzen, betrachtet Herr Flasbeck
in diesem Beitrag mehr die politischen Folgen, denn die
wirtschaftlichen Zusammenhänge. Wer schon Kritik an Herrn Flassbeck's
wirtschaftspolitischen Ansätzen übt, der sollte sich wenigstens mit
diesen auseinandersetzen.

Ein Schuldenschnitt und eine Erhöhung der griechischen Staatsausgaben
wird allein nicht helfen. In diesem Fall ist es notwendig, dass auch
Deutschland seinen Teil dazu beiträgt, indem endlich die Löhne der
gestiegenen Wirtschaftsleistung angepasst werden und somit den
Nachbarstaaten, die alle unter der erdrückenden Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands leiden, eine Chance gegeben wird. In einer gemeinsamen
Währung ist diese Form der Vernunft und Fairness notwendig. Warum
sollte der deutsche Arbeitnehmer nicht an der von ihm geschaffenen
Produktivität teilhaben? Dies würde letztendlich auch den Binnenmarkt
stärken.

Ob die neo-liberalen Rezepte wirken wage ich zu bezweifeln, zumindest
kenne ich kein Beispiel, welches eine Wirtschaft erfolgreich aus
einer Rezession geführt hätte. Und die Keynes-Kritiker bitte ich
einen Blick auf den New Deal zu werfen.

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