Ich war im Herbst 2018 und erneut im September 2021 in Donezk und kann die Informationen des Artikels bestätigen. Die Zivilbevölkerung in den grenznahen Randgebieten wird seit 2014 kontinuierlich durch Beschuss von ukrainischer Seite terrorisiert, sodass auch die Kinder in den Schulen regelmäßig die Luftschutzräume aufsuchen müssen. Viele Menschen haben ihr Häuschen noch im Grenzgebiet, haben ganz geringe Einkünfte, können sich keine Wohnung anderswo leisten bzw. wollen ihr Haus nicht vollkommen dem Verfall preisgeben. Die werden beschossen, auf der Dorfstraße, beim Hühner füttern usw. Scheinbar erhofft man sich in der Restukraine, den Donbass einst "Russen frei" übernehmen zu können, wie einst der Nazikollaborateur Bandera eine Juden- und Polen- freie Ukraine wollte und durch Mord teilweise auch erhielt. 2018 machte Donezk tatsächlich noch einen ziemlich Menschen leeren Eindruck. Jetzt im September hatte sich die Stadt aber schon wieder merklich gefüllt. Ich traf auch niemanden, der zurück in die Ukraine will, u.a. wegen der dort erheblich schlechteren Gehälter, Renten, Strompreise, Sprachverbote usw. Der Donbass gehörte zur Zarenzeit nie zur Ukraine, sondern wurde wie auch die Krim von sowjetischen Führern verwaltungstechnisch der Ukraine angegliedert. Die Zusammensetzung und Stimmung der dabei nicht gefragten Bevölkerung blieb jedoch mit übergroßer Mehrheit pro russisch. Die werden sich nie mit einem den Nazismus verherrlichenden Staat abfinden. Die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten ist natürlich für jeden eine Sache auf eigenen Wunsch. Man muss dafür bis zu sieben Stunden Wartezeit an der Grenze in Kauf nehmen in der Autoschlange ( die auch mich nervte), um den Antrag in Russland zu stellen, auf dem Rückweg ebenfalls, dann erneut in beide Richtungen, um den Pass abzuholen. Das tut nur jemand, der mit der Ukraine endgültig fertig ist ( 700 000 Menschen).
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.02.2022 12:44).