Selbstverständlich gab es "Kriege" vor dem Kapitalismus, sie sind recht eigentlich besehen, sogar ein präzivilisatorisches Phänomen. Natürlich wussten die Gelehrten des 19. Jahrhunderts das auch, doch darum ging es ihnen nicht und außerdem dachten sie logisch.
Sie konstatierten nämlich, dass Kapitalismus zwingend Kriege generiert, und eben nicht, dass Krieg etwa Kapitalismus voraussetze.
Aber ihre Hoffnung war eben, dass "Krieg" keine anthropologische Konstante sei, ebensowenig wie andere Barbarei, und dass der immerhin "phylogenetisch" völlig neue Enkulturationsprozess beides zu obsoleszieren imstande sei.
Logisch zwingende Schlussfolgerung: Wenn es der Zivilisation möglich ist, Krieg und andere Barbarei abzuschaffen, dann nur nach Überwindung des Kapitalismus. Wenn nicht, dann ist das Überleben der Menschheit kein sonderlich erstrebenswertes Ziel.
Außerdem dann auch unwahrscheinlich. Wir wären nicht die erste und wohl auch nicht die letzte Spezies, die irgendwann ausgestorben sein wird. Ob es um uns sub specie aeternitatis wirklich schade sein wird?
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