Das ist m.E. eine stark verkürzte Sichtweise. Es lässt Kriegführung als etwas rationales erscheinen, etwas das auf einer Art Kosten-Nutzen Rechnung basiert. Es mag so etwas geben, aber oft ist die Reihenfolge genau andersherum: der Krieg hat seine Wurzeln anderswo und es werden dann (schein)rationale gründe nachgeschoben. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Grund, aus dem noch nie ein Krieg geführt wurde. Am Ende werden Kriege von Menschen geführt und Menschen überschätzen in der Regel den Einfluss ihres Verstandes und unterschätzen den Einfluss von Gefühlen. Oft hat es mit Demütigungen oder Kränkungen in der Vergangenheit zu tun, ich denke dass es auch aktuell um das unverarbeitete Trauma des Zerfalls der UDSSR geht, der Russland als eine Art labilen Scheinriesen zurückgelassen hat.