nicolas/ schrieb am 29.05.2022 10:46:
carmol2 schrieb am 29.05.2022 07:50:
nicolas/ schrieb am 28.05.2022 19:46:
carmol2 schrieb am 28.05.2022 19:24:
Das läuft anders. Die ukrainische Führung hätte kurz nach dem Kriegsausbruch die Verhandlungen weiterführen können, es hätte einen Waffenstillstand gegeben, die Russen hätten den ganzen Donbass und die Krim gekriegt, etwas, das sowieso passiert ist / resp. formell noch wird, die Ukraine wäre neutral und abgerüstet geworden und wäre ein eigenständiger Staat geblieben, resp. geworden (eingeständig war sie eigentlich schon vor dem Krieg nicht, zuviel Einfluss der USA).
Was lernst du daraus? Keine russische Armee in Kiev, und keine Kämpfe mehr im Osten.
Üblicherweise würde man dies als Win-Win bezeichnen.
Solange du eine bedingungslose Kapitulation der Ukraine als Win-Win-Situation bezeichnest, brauchen wir eigentlich nicht weiterdiskutieren. Das ist absurd.
Das ist ja gerade keine bedingungslose Kapitulation. Sonst würde die Ukraine nicht bestehen bleiben, resp. als russisches Protektorat.
Es gleicht einer bedingungslosen Kapitulation, weil Russland alle seine Ziele erreichen würde.
Je länger der Kampf dauert, desto mehr wird Russland erreichen. Natürlich gibt Russland die strategisch interessanten Gewinne nicht mehr her. Wer würde denn so etwas tun? Aber man könnte JETZT verhandeln und wenigstens den noch nicht besetzten/eroberten/befreiten Teil der Ukraine behalten.
In zwei Monaten wird das immer noch so sein, aber es wird dann möglicherweise auch Odessa befreit sein (oder für dich: erobert). D.h., die Verhandlungsmasse wird immer kleiner.
Bedingungslos zu kapitulieren heißt, sich der Willkür des Gegners auszuliefern.
Darum würde man ja eben mit der Bedingung kapitulieren, dass irgendwelche neuen Grenzen, die ungefähr der aktuellen Demarkationslinie entsprechen, gezogen werden. Und nochmals: je später, desto nord-westlicher wird diese Grenze zu liegen kommen. Irgend wann wird Russland mit Polen, Ungarn und Rumänien über die gemeinsame Westgrenze diskutieren. Was die "mathematisch-begabten" Clowns in Kiew dann tun werden?
Und wenn dieser die Bedingungen einer Einigung bis ins Letzte diktieren kann, dann ist es genau das: Wir hören auf, uns zu wehren, und du bekommst, was du willst.
Das ist ja gerade DER Grund um möglichst früh zu verhandeln: wo soll die neue Grenze gezogen werden. Und wenn man natürlich so schwach ist, dass der Gegner extremste Bedingungen stellen, dann kann man auch gleich aufhören zu kämpfen. Aus Gründen, die du dir selber denken kannst.
Neutralität und Abrüstung könnten doch nie durchgesetzt werden, wenn die Ukraine ihre Souveränität nicht komplett aufgeben würde.
Doch, das Neutralität und Souveränität hängen doch überhaupt nicht miteinander zusammen und Hochrüstung schon mal gar nicht. Du bist nicht sehr logisch unterwegs, du bist wohl mit den anderen "Mathematikern" aus eurem Lager eng befreundet. ;)
Wenn das keine bedingungslose Kapitulation wäre, dann weiß ich nicht, wie eine aussieht.
Das ist dein Problem.
Eine wirkliche Verhandlungslösung im Sinne eines Kompromisses kommt doch für Russland gar nicht infrage.
Doch. Siehe oben. Aber die Bedienung heisst natürlich nicht, die Ukraine bleibt in den Grenzen von Ende 2013 bestehen, kann in die NATO gehen und weiterhin hochgerüstete Nazi-Batallione unterhalten. Die Ukraine ist am verlieren, sie muss jetzt Kompromisse eingehen.
Das hätten die "Mathematiker" in Kiew natürlich billiger haben können. Bis Mitte Februar hätte es gereicht, den Donbass nicht mehr zu beschiessen und ihm weitgehende Autonomie zuzugestehen (= er wäre ukrainisch geblieben!) und die Krim als russisch anzuerkennen. Die weitere Abrüstung wäre unter diesen Umständen wohl erstmal unter den Tisch gefallen.
Aber man hat in Kiew halt andere Ziele gehabt. Ziele, die jetzt die armen Säue vom Fussvolk auszubaden haben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.05.2022 16:04).