Das sind Gebiete, aus denen in den letzten acht Jahren nichts in der Presse zu lesen war. Sie war wegen des Kriegszustandes abgesperrt, kein Journalist konnte dorthin reisen. Insbesondere die deutsche Pressemeute zeichnete sich nicht gerade durch Neugier aus. Sie lungerten in Kiew herum und erzählten sich Schauergeschichten aus den Volksrepubliken, die sie dann als Tatsachen an die Heimatfront meldeten.
Was war da? Die schlimme Version ist die, dass sie dort das umgesetzt haben, was im ukrainischen Fernsehen wörtlich so gesagt wurde: es seien im Donbass 1,5 Millionen Menschen "überflüssig". Was in Verbindung mit dem Bandera-Rassismus heißt, dass sie die ethnischen Russen ausrotten wollen. Noch übler: das eventuell mit dem Wissen der NATO. Putin würde das erfahren und gedrängt werden, etwas zu unternehmen. Darauf wartete der Westen nur, um Putin für jeden Mucks, den er tut, mit weiteren Sanktionen zu belegen. Ob das so war, erfahren wir jetzt. Aber wenn sich das als wahr heraus stellt, ist es keine Überraschung.
Das Zusammenwirken von NATO und Azow lässt sich inzwischen am Beispiel Mariupol verdeutlichen. Das war das Kommandozentrum für die ganze ukrainische Armee, eingebunden und mit Daten versorgt von der NATO. Ich behaupte weiterhin, dass den Russen ist mit der Verhaftung der Azow-Führung der Enthauptungsschlag gelungen ist. Zur Erinnerung: vor einer Woche waren die Russen noch auf dem Rückzug. Jetzt nicht mehr. Das ist die Erklärung für die Wende, die dieser Krieg eben nimmt.
Was wollen die Russen? Meiner Meinung nach zielen sie auf einen Bogen oberhalb von Slawiansk und Kramatorsk ab. Dort hatten 2014 die ersten Gefechte stattgefunden. Der bis dahin friedliche Protest des Anti-Maidan wurde sofort mit dem Militär niederkartätscht. Welches sich weigerte, auf die eigenen Landsleute zu schießen, aber Azow hatte da keine Hemmungen. Erst als sie schon in Slawiansk waren, fiel der erste Schuss, nachdem bekannt war, wie die Banderisten in den besetzten Gebieten wüten. Der Westen hat diesen Leuten nicht eine Sekunde zugehört und sie sofort als Putinagenten diffamiert. Jetzt wird er wohl müssen.
Was, wenn nun dieses Gebiet den Volksrepubliken zugeschlagen wird? Wenn die Ukraine 20 Prozent ihres Gebiets abgeben muss, weil sie nicht in der Lage war, die ethnischen Russen vor rassistischen Übergriffen zu schützen? Ich fände das ausgesprochen gerecht.
Und es gäbe dann der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa recht. Dieser Krieg begann 2014 und Russland wird ihn jetzt beenden, so Sacharowa. Richtig erkannt und wünschenswert.
Gruß Artur
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.05.2022 07:58).