nun ja, ein interessanter Text. Der geht bruchlos von einem Interview in einen Meinungsartikel über, indem die Fragen zunehmend länger werden, bis sie dann die Länge der Antworten übertreffen, nur um am Schluss sich die Fragen gleich selbst zu beantworten ;)
Man möchte dem Autoren einfach wünschen, sich ein wenig Gedanken über die Funktion eines Interviews zu machen. Es geht dabei eben nicht in erster Linie darum, die Problemsicht des Fragenden zu transportieren und zu bestätigen, sondern die Position des Antwortenden herauszuarbeiten. Wenig hilfreich dabei ist ein inquisitorisches Nachbohren, mit dem Ziel schlussendlich die eigene Position bestätigt zu bekommen. Da ist es dann schon verständlich, wenn der Interviewte dann abbricht, und sich nicht für derartige Manipulationen missbrauchen lassen möchte.
Da wäre es konsequenter gewesen, gleich einen Meinungsartikel zu verfassen, wie am Schluss ja auch geschehen, und nicht den Versuch zu unternehmen, einen solchen als Interview zu kaschieren. Sonst könnte es nämlich leicht passieren, dass sich nicht nur der Interviewpartner vergackeiert vorkommt, sondern auch die geneigte Leserschaft.