Danke für die ausführliche und faire Antwort.
Ich würde selbst einräumen, dass Bereiche wie die Justiz, das Gesundheitswesen und die Schulbildung noch vor der Hochschulbildung kommen; und im Übrigen halte ich in allen diesen Bereichen das betriebswirtschaftliche Modell für fehl am Platz.
Sie argumentieren von der Globalisierung her. Damit konstruieren Sie eine Wettbewerbssituation: wir gegen die Asiaten. Übrigens produzieren "die Asiaten" noch im Wesentlichen für "den Westen". Deren Erfolg und unser Wohlstand bedingen also einander.
Für mich steht die Frage nach dem guten Leben im Vordergrund. Ich bin fest davon überzeugt, dass es der Mehrheit mit weniger Produktion/Produkten und mehr sozialer Gerechtigkeit besser ginge. Das sind zum Beispiel Fragen, mit denen man sich als Philosoph beschäftigt – und die können durchaus zu sozialen Veränderungen führen.
Die heutige deutsche Gesellschaft scheint mir nicht nachhaltig. Man muss sich nur einmal die Bevölkerungspyramide anschauen: Wenn die Babyboomer alle in Ruhestand gegangen sind, dann werden, meiner Erinnerung nach, nur noch ca. zwei Arbeitnehmer auf einen Renten- bzw. Pflegefall kommen. Neue Ideen zur Ausbalancierung von Interessen tun darum dringend Not. Und unsere Politikerinnen und Politiker scheinen mir vor allem bis zur nächsten Wahl zu denken.