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  • Stephan Schleim

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2005

Preis der Wissenschaft

Geld war für mich nie der ausschlaggebende Grund, in der Wissenschaft/der Philosophie zu arbeiten. Und ich schrieb schon vor Jahren, dass ich sofort einen Teil meines Gehalts abgeben würde, wenn wir dafür ein gerechteres System an den Universitäten hätten.

Dass ich seit 2010 ganz gut verdiene, habe ich übrigens dem niederländischen, nicht dem deutschen Steuerzahler zu verdanken; in meiner Zeit als W3-Universitätsprofessor an der LMU München war es sogar weniger. Und bei 3.500+ Psychologiestudenten, die ich (mit-)ausgebildet habe, ist vielleicht auch der Eine oder Andere dabei, der Ihnen oder Ihren Bekannten einmal in einer Lebenskrise hilft – und nicht nur auf eine diagnostische Kategorie reduziert.

Sie sprechen von der Exportnation. Ich drehe die Frage um und sage: Wie viel Geld will es sich eine Demokratie denn kosten lassen, eine freie Wissenschaft mit Raum für echte Innovationen zu haben? Und wie sieht es in der Gesellschaft aus, wenn es das nicht mehr gibt?

Denken Sie mal über den Schaden nach, den die Nazis in der Wissenschaft angerichtet haben; und die Folgen. In Großbritannien und den USA, wo zahlreiche kluge Köpfe hin geflüchtet sind, hat man sich über die Innovationen gefreut – und hat man bis heute einen Vorsprung.

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