Schließlich hatten auch AfD-Politiker Syrien besucht und sich dort für die Rückkehr der Flüchtlinge starkgemacht. Übrigens ist die Rechtspartei mit ihrer Postion nicht sehr weit von der konservativ-grünen Regierung aus Österreich entfernt, die trotz Taliban-Herrschaft Abschiebungen nach Afghanistan nicht ausgeschlossen hat.
Egal, welche Färbung eine Regierung bei dieser Frage hat, wichtig ist, dass sie erkennt, dass sie an aller erster Stelle Verantwortung gegenüber ihren Bürgern hat!
Von daher kann man der AfD hier nur eine verantwortungsbewusste und sachlich vernüftige Haltung bescheinigen. Migration nach Deutschland kann nunmal keine Lösung für die Flüchtlingsprobleme dieser Erde sein. Und wer als nicht völlig entrückter Geist sich schon mal einen Globus näher angeschaut hat, dem wird das automatisch klar! ;-)
Und wenn Björn Höcke moniert, dass der Afghanistan-Einsatz "ein Vasallendienst für die USA" gewesen sei, dann wird ist das keine nationalistische Position, sondern schlichtweg eine Meinung, die sich durchaus begründen lässt und das weitaus überzeugender als die sonst gepflegte Darstellung als "Bündnisfall der Nato", bei dem "die Bundeswehr einem Bündnispartner, der auf seinem Hoheitsgebiet militärisch angegriffen wurde zur Landesverteidigung vertragsgemäß beigestanden hat" (20 Jahre!). Es war übrigens kein afghanischer Bürger unter den Angreifern auf das WTC! Warum die Tradition und Kultur der Afghanen nun aber auf Europa übergreifen soll, das ist auch nicht nachvollziehbar, zumal in Anbetracht der Kriminalitätsstatisk bezüglich afghanischer Migranten. Aber auch die Angst vor dem Einschleusen islamistischer Terroristen ist wohl nicht ganz unbegründet.
Der "konservative" Publizist Peter Scholl-Latour war vor allem ein ausgezeichneter Kenner des asiatischen und arabischen Raumes und er hatte nicht nur vor 7 Jahren Afghanistan für "verloren" erklärt, er hatte schon ganz zu Anfang 2001 prophezeit, dass der Westen dort ebenso scheitern werde wie die Sowjetunion oder davor das britische Empire. In Afghanistan soll es eine Spruchweisheit geben, die besagt "Wenn Imperien ihren Zenit überschritten haben, dann kommen sie nach Afghanistan um zu sterben".
Was jedoch richtig erwähnt wird ist, dass die Konflikte im Land von außen geschürt und gefördert wurden. Während der sowjetischen Intervention z.B. rüsteten die USA die islamischen Volksmudschaheddin, aus Teilen derer später die Taliban hervorgingen, massiv mit damals modernsten Waffen auf.
Dass der Autor nicht verstehen kann, warum aus dem Westen zu Zeiten des kalten Krieges und in Anbetracht der Herrschaft des kommunistischen und von der Sowjetunion gestützten Präsidenten Nadschibullah keine Sympathie für die afghanische Linke da war, mag vielleicht seinem Alter oder seiner Erinnerung geschuldet sein, ansonsten hätte er sich solch Klage über das "Verschweigen oder sogar Diffamieren dieser afghanischen Linken" sicher verkniffen. Wer allerdings ideologisch derart seine Weltsicht ausgerichtet hat, bei dem wundert es einen auch nicht, wenn er versucht eine geistige Einheit zwischen westlichen, demokratisch legitimierten Nationalstaatsbefürwortern (die für ihn per se "Rechte" sind) und den religiösen islamistischen Kämpfern der Taliban herbeizuschreiben.
Die einzige Gemeinsamkeit dürfte bei diesen beiden Gruppen der Wunsch nach staatlicher Souveränität sein. Das allerdings scheint für einen eingefleischten Linken schon ein Sakrileg, dass ihm sämtliche differenzierende Sachlichkeit entschwinden lässt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.09.2021 01:55).