Sezierer schrieb am 18.09.2021 12:17:
Als ob es den USA bei der Unterstützung der Mujahedin um die ideologische Ausrichtung der afghanischen Regierung gegangen wäre.
Das nannte sich Containment-Politik
https://de.wikipedia.org/wiki/Containment-Politik
Kommunistischen und sozialistischen Regierungen wurde und wird noch heute der Weg schwer gemacht. Das ließen und lassen sich die USA sehr viel Geld kosten.
Man wollte den Soviets ihr Vietnam besorgen, übrigens mit Erfolg.
Das war die Erklärung hinterher. Außerdem hinkt der Vergleich mächtig. In Vietnam wurden die USA quasi aus dem Land gehetzt. nach dem Abzug der Sowjets konnte sich die Regierung auch noch etliche Zeit halten. Erst als mit Jelzin die Unterstützung der Regierung ganz versiegt, die Unterstützung der Islamisten durch die USA und reicher Golfstaaten aber weiter lief, wechselten einige Clanchefs die Seite, weil dort mehr Geld war.
Der Abzug der USA aus Afghanistan vor ein paar Wochen hatte sehr viel mehr Ähnlichkeit mit Vietnam. Für die USA also Vietnam 2.
Wegen der Nebenwirkungen hätte man den Arzt oder Apotheker fragen sollen. So geht Geopolitik. Dennoch viel Freude im ideologischen Wolkenkuckucksheim.
Freude? Na dann frag mal ein paar Afghanen, die nicht von der Tagesschau zum Heute-Journal und zurück gereicht werden, wie "spaßig" sie die geolpolitischen Spielchen der USA finden.