Wenn man sich die Grafik über den vergleichenden Verlauf der Übersterblichkeit für Schweden und Deutschland ansieht, dann stellt man fest, dass Schweden eine deutlich höhere Übersterblichkeit als Deutschland aufwies in den ersten 50 Wochen, eine leicht höhere Übersterblichkeit bis etwa Woche 100-120 und keine nennenswerten Unterschiede danach bis Woche 150.
Dass sich die Kurven also irgendwann 2022 angenähert und angeglichen haben, zaubert die Übersterblichkeitsunterschiede 2020/2021 ja nicht plötzlich weg, die bleiben für den genannten Zeitraum vorhanden.
D.h. in Schweden mussten 2020/2021 deutlich mehr Menschen sterben als erwartet und als dies in Deutschland passiert ist. Jetzt ist die Übersterblichkeit in beiden Ländern weitestgehend identisch, aber die die zuviel gestorben sind in Schweden, sind gestorben, die werden nicht wieder lebendig.
Wie man also zur Schussfolgerung kommen kann, das schwedische Modell hätte sich "bewährt", wird wohl des Autors Geheimnis bleiben, denn sie widerspricht fundamental den eigenen Daten, die er im Artikel präsentiert.