Orakel Paul schrieb am 25.01.2023 10:56:
Bei uns kein bisschen anders, die Coronatoten korrelieren eindeutig mit der Querdenkerdichte:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1116058/umfrage/todesfaelle-mit-coronavirus-je-einwohner-nach-bundeslaendern/
Sie behaupten also, dass die "Querdenkerdichte" in den ostdeutschen Bundesländern (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg) am höchsten sei und da diese Bundesländer laut de.statista bei den Corona-Toten ganz vorn liegen ergebe sich hier ein Zusammenhang.
Tatsächlich liegt die Ursache aber ganz wo anders. Die ostdeutschen Bundesländer (und auch das zu Sachsen benachbarte Tschechien) waren von der ursprünglichen, ersten Corona-Variante in viel geringerem Maße betroffen als die westdeutschen Bundesländer (und Berlin). Die Durchseuchung und daraus resultierende, zumindest moderate Immunisierung war also viel geringer als im Westen.
Dann rollte im Winter 2020/21 die zweite Corona-Welle über Deutschland (und Tschechien), bei der es sich um die vergleichsweise tötlichere Delta-Varinate des Virus handelte. Diese Welle schlug verstärkt in den Regionen zu, die von der ersten Welle vergleichsweise verschont geblieben waren, was niemanden verwundern kann, der natürliche Immunisierung nicht für eine Fiktion hält.
Die Delta-Welle hat überall - nicht nur in Deutschland - die meisten Toten gefordert und da die ostdeutschen Bundesländer von der Delta-Welle aus den oben genannten Gründen am stärksten betroffen waren müssen sie natürlich auch in den Statistiken zur rel. Häufigkeit von Coronatoten im Bundesvergleich ganz vorn liegen.
"Querdenkerei" und damit verbunden die Zustimmung oder Ablehnung der Impfung etc. können dieses Phänomen schon deshalb nicht erklären, weil zu dem Zeitpunkt (Dezember 2020 - Januar 2021), an dem die meisten Coronatoten zu verzeichnen waren, die Impfkampagne gerade erst anlief und sich 40-jährige "Querdenker" bei besten Willen noch nicht hätten impfen lassen können.