Ansicht umschalten
Avatar von Karl Sten
  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Bevor man hier eine Meinung zum Ausgangstext äußert, sollte man ein paar Fra

JohnGeorge24 schrieb am 19.02.2025 22:43:

für sich beantworten.

Wie sicher ist es, dass Trump die ersten Monate im Amt übersteht und das Land nicht ob der vielen Entlassungen explodiert?

Ein Impeachment ist mit der Mehrheit der Republikaner in Senat und Repräsentantenhaus aktuell eher nicht möglich.

Europa kann aber massiven Druck auf die amerikanische Rüstungsindustrie (und damit auf Trump) ausüben, in dem es ankündigt, zukünftig keine weiteren Waffen in der USA (zugunsten eines Aufbaus der europäischen Rüstungsindustrie) zu kaufen.

Unter den Käufern der F-35 gibt es aktuell Diskussionen, wie man mit den Abschaltmöglichkeiten der USA bei bestimmten Komponenten umgeht. Bisher war das kein Problem, aber seit Trumps Schmusekurs mit Putin steigt die Unsicherheit.

Wird das Militär still halten, wenn es offenen Auges zusehen muss, dass es verkrüppelt wird und die USA echten Schaden nimmt, gar in existenzielle Gefahr gerät?

Gab mal einen Film in der 60er zu dem Thema "Sieben Tage im Mai".

Aber das US-Militär neigt eher nicht zum Aufstand. Am 12. August 1941 stimmte das US-Repräsentantenhaus darüber ab, ob die Dienstzeit der bereits eingezogenen Soldaten verlängert werden sollte. Das Ergebnis war 203 zu 202 Stimmen – mit nur einer Stimme Mehrheit wurde die Verlängerung beschlossen! Wäre die Abstimmung anders ausgegangen, hätte die Army etwa zwei Drittel ihrer Soldaten verloren und wäre praktisch kampfunfähig gewesen.

Es gab aber Generäle, die versucht haben am Präsidenten vorbeizuagieren (z.B. Douglas MacArthur oder Curtis LeMay).

Sind wir wirtschaftlich erfolgreich und bleiben somit zahlungsfähig, wenn wir es uns mit der Trump Administration verderben, dem globalen Süden und China?

Das wäre nicht einseitig. Wir würden leiden - aber USA und China genauso. Und Wirtschaft ist sowohl für Trump als auch Xi ein heikles Thema. Wer die Nachrichten aus China ernsthaft verfolgt, weiß, dass China sich aktuell wirtschaftlich in einer schwierigen Lage befindet.

Chinas Wirtschaft steht vor mehreren Herausforderungen

Die wichtigsten Faktoren sind:

1. Immobilienkrise

Große Immobilienkonzerne wie Evergrande und Country Garden haben finanzielle Probleme, was den Immobilienmarkt destabilisiert. Viele Bauprojekte sind ins Stocken geraten, und die Nachfrage nach Immobilien sinkt. Da Immobilien in China ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind (ca. 25–30 % des BIP), hat die Krise weitreichende Folgen.

2. Niedrige Inlandsnachfrage

Aufgrund unsicherer wirtschaftlicher Aussichten sparen viele Chinesen mehr, anstatt Geld auszugeben. Der Konsum bleibt schwach, obwohl die Regierung Anreize setzt.

3. Schrumpfende Exporte

Westliche Länder reduzieren ihre Abhängigkeit von China (z. B. „De-Risking“ in den USA & EU). Die schwache Weltwirtschaft und Handelskonflikte dämpfen die Nachfrage nach chinesischen Produkten. Geopolitische Spannungen, insbesondere mit den USA, führen zu Sanktionen und Exportbeschränkungen.

4. Hohe Jugendarbeitslosigkeit

2023 lag die Jugendarbeitslosigkeit offiziell bei über 20 %, bevor China die Veröffentlichung der Daten einstellte. Viele Universitätsabsolventen finden keine angemessene Beschäftigung.

5. Staatliche Eingriffe & Regulierungen

Die Regierung hat in den letzten Jahren stark in den Technologie-, Bildungs- und Finanzsektor eingegriffen. Viele Unternehmen sind verunsichert, weil sie unklare oder strenge Vorschriften fürchten.

6. Demografischer Wandel

Chinas Bevölkerung schrumpft erstmals seit Jahrzehnten, und die Alterung der Gesellschaft belastet das Sozialsystem. Es gibt zu wenig junge Arbeitskräfte, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

7. Hohe Staatsverschuldung auf lokaler Ebene

Viele Provinzen und Städte haben hohe Schulden, die durch Infrastrukturprojekte und Corona-Maßnahmen entstanden sind. Die Regierung hat begrenzten Spielraum für Konjunkturprogramme.

8. Vertrauenskrise

Viele Investoren und Unternehmen sind skeptisch über die wirtschaftliche Zukunft. Der chinesische Aktienmarkt bleibt unter Druck, und Kapitalabflüsse steigen.

Ausblick:

Die Regierung versucht mit Konjunkturmaßnahmen, Steuersenkungen und Infrastrukturprojekten gegenzusteuern. Langfristig braucht China Strukturreformen, um Innovationen und Binnenkonsum zu stärken. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit hoch.

Können wir davon ausgehen, dass Europa auf demokratischem Wege in diesem Jahr alle Weichen stellt, die eine ernstzunehmende Abschreckung im Baltikum ermöglicht?

Nein. Es gibt ja Quertreiber, wie Ungarn und die Slowakei.

Können wir davon ausgehen, dass wir Europäer eine ernstzunehmende Streitmacht an der Grenze zu Russland zusammenziehen können, wenn Russland Truppen nach Belarus und Kaliningrad schickt? Wenn ich es richtig gesehen habe, hat Russland seine verbliebenen Landungsschiffe in die Ostsee verlegt (ntv gestern).

Nach aktuellem Stand haben wir ungefähr 4 bis 5 Jahre eine Abschreckung aufzubauen. Vielleicht auch kürzer

Was ich in den Medien zu hören bekomme: NEIN !!

Biden und Scholz und ... und ... haben es 2022 versaut und die Ukraine in ihrem Lauf gestoppt. Wegen ihnen ist die Ukraine verloren und wir sollten einen Schlussstrich ziehen. Europa ist so nicht wert, politisch zu überleben. Wenn folgende Maßnahmen nicht innerhalb der kommenden 12 Monate durchgezogen werden, sehe ich keine andere Möglichkeit, als die Ukraine fallen zu lassen und einen neutralen Status anzunehmen.

Die Maßnahmen wären: Polen und die Ostseeanrainerstaaten (außer Russland natürlich), unterstützen die Ukraine vollumfänglich im Abwehrkrieg.
... (und hier kämen jetzt Vorschläge, die mich zum Kriegstreiber machen würden. Deshalb schreibe ich sie nicht nieder, aber jeder, der halbwegs Phantasie hat, kann sich denken, was ich nierderschreiben würde) ...

Sollte das gelingen? Ich bezweifle es.

Also, ...

Ciao baby, so long ...

Sichtweise der Esten auf die Situation

https://raport.valisluureamet.ee/2025/en/

Bewerten
- +
Ansicht umschalten