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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: DT will Friedenstruppen aus dem Westen, Putin nicht

only_me schrieb am 20.02.2025 14:28:

Sicher ist es auch die Frage wie schnell Waffen (im Westen) für Ukraine gebaut werden können.
Aber persönlich habe ich Zweifel, dass Europa (militärisch) zusammen arbeiten will. Z.B. hat so jedes Land eigene Panzermodelle, LKWs, Anti-Luftraketen, Schiffe usw. Dann wollen einige Länder eventuell Friedenssoldaten in die UA schicken, einige nicht (Ok, das Thema ist vom Tisch). Scholz will keine Taurus nach UA schicken, usw.

Das sind alles Sachen, die sich in Verhandlungen lösen lassen, wenn man will.

Bisher hat man nur nicht so recht gewollt. Die Amis waren auf der Seite der UA, man konnte sich drauf verlassen, dass die schon liefern und auch zahlen werden, und wenn das nicht exakt den eigenen Zielen entsprochen hat, hat das immerhin viel Geld gespart.

Jetzt, wo die Amis eigentlich kein Geld mehr ausgeben wollen?
Wo die Amis womöglich überhaupt nichts mehr werden beitragen wollen?
Wo ein zukünftiger US-Präsident möglicherweise noch kompromissloser isolationistisch handelt?
Wo Putins Russland (ob mit oder nach Putin) womöglich auch gegen die EU-Staaten aggressiv vorgeht und wir ohne US-Unterstützung relativ hilflos wären?
Jetzt WILL man.

Und damit werden sie für alle diese Streitpunkte irgendwelche Kompromisse finden.
WOLLEN.

Für mich wäre die Überwachung von 100 km Luftraum in der UA durch die NATO noch die "beste" Alternative. Man kann das immer verkaufen als "die eigenen Leute vor russ. Drohnentrümmern schützen". Odessa, Lviw, usw. wären dann geschützt und die UA könnte ihre Luftabwehr anders einsetzten.

Dazu müsste die NATO Russland den Krieg erklären, und das geben die NATO-Statuten überhaupt nicht her.
Einzelne NATO-Staaten könnten sowas tun, aber die müssten Russland auch den Krieg erklären. Waffeneinsatz in den russischen Luftraum hinein ist nun mal eine Kriegshandlung.
... gut, man könnte es einfach machen und den Russen den Stinkefinger zeigen: Wollt ihr wirklich einem NATO-Staat den Krieg erklären und einen Bündnisfall auslösen? Aber es würde halt genau die Regeln verletzen, die die westlichen Staaten nun mal in Europa gern eingehalten sehen würden, und die Steilvorlage muss man den Putintrollen nicht geben.

Nee, es reicht völlig, UA jede Menge Patriots zu liefern. Mit einer Reichweite von 160 km können die eine Flugverbotszone auch als Teil der ukrainischen Armee durchsetzen.
Gut, es bräuchte ungefähr alle 100 km eine Patriot-Stellung, bei einer Frontlänge von ~2000 km also ungefähr 20 dieser Systeme. Plus etliche Gepards und ähnliche kanonengestützte Luftabwehr, um das Kleinzeug wie die Shaheds usw. billiger abschießen zu können.
Und 20 Patriot-Stellungen sind tatsächlich nicht grad billig. Das wären pro Stellung ca 1 Milliarde (inklusive Anfangsausstattung mit Raketen, die sind das Teuerste am System), macht so mal eben 20 Mrd, plus Geld für die begleitende Kanonenluftabwehr, damit nicht die Russen Shaheds auf die Patriotstellung abfeuern und zum Verfeuern der ultrateuren Patriot-Raketen zwingen - die Patriots sind für schwere Marschflugkörper, Jäger und Bomber.

Andererseits: 20 Mrd. einmalig und danach mag Russland seine Luftwaffe nicht mehr einsetzen, d.h. so hoch sind die laufenden Kosten nicht. So ein Waffensystem kann rein durch seine Existenz hochwirksam sein.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.02.2025 18:03).

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