Zitate aus dem Artikel kursiv und in „“-Zeichen:
„Die Kategorie "Droge" ist ein sozial-politisches Konstrukt.“
Das sind die Kategorien des Strafrechts auch, dennoch würde niemand deshalb annehmen, dass sie völlig willkürlich sind.
„Einer Menükarte für bestimmte psychische Zustände, die sich mit dieser oder jener Droge erzielen ließen.“
Im Grunde kann man jedes Pharmakologie-Buch so lesen, wenn man denn will. Sonst gibt es auch dazu entsprechende Lektüre, die legal und unter den Schutz des Copyrights erscheinen konnte.
„unterteilt der Psychiater in neun Kategorien, nämlich: (1) Verbesserung sozialer Interaktionen; (2) erleichtertes Sexualverhalten; (3) Verbesserung kognitiver Leistungen beziehungsweise Verringerung von Ermüdung; (4) Verbesserung der Erholung beziehungsweise der Verarbeitung von Stress; (5) Selbstmedikation psychischer Störungen; (6) Bewusstseinserweiterung; (7) Erleben eines High-Gefühls beziehungsweise Euphorie; (8) Verbesserung der physischen Attraktivität; und schließlich (9) die Verbesserung spiritueller beziehungsweise religiöser Erfahrungen.“
Die Liste klingt fast komplett.
„Und vor allem auch die Anbahnung sexueller Kontakte gehöre sich dort nicht.“
Das ist möglicherweise tatsächlich ein Problem. Zumindest wenn Mann und Frau nicht einmal mehr allein im selben Raum sein können.
„Man kann auch an andere körperliche oder psychische Instrumente denken - Bewegung, Sport, Meditation, Yoga, gute Gespräche und so weiter.“
Probleme mit sozialen Kontakten durch "gute Gespräche" heilen?
„Wer aber beim Dopen ertappt wird, der wird ausgebuht und disqualifiziert.“
Das ist was völlig anderes. Doping ist deshalb illegal und verpönt, weil man sich damit einen ungerechtfertigten Vorteil verschafft und damit andere Teilnehmer dazu zwingt, ebenfalls zu dopen. Neben den Gesundheitsproblemen, denn diese Mittel sind wirklich nur für kurzfristige Höchstleistungen gedacht.
Jetzt darf man gern darüber philosophieren, in wie weit ererbte körperliche Fähigkeiten oder das Ergebnis von sehr früher Erziehung, einen "gerechtfertigten Vorteil" darstellen.
Doch der Punkt mit der Gesundheitsgefahr und dem Druck auf andere fehlt. Man kann sich nachträglich nicht aussuchen, seit dem 6 Lebensjahr trainiert zu haben oder die Gene eines Läufers zu haben.
„Analog gilt das auch für Schüler und Studierende, die beliebte ADHS-Medikamente konsumieren.“
... oder an Büroangestellte, die Kaffee trinken.
„Dass sie das wirklich glücklicher macht, bezweifle ich, wenn ich mir Diagnosezahlen zu Angststörungen, Burn-Out oder Depressionen anschaue, doch das ist eine andere Diskussion“
Non sequitur.
„Doch wer oder was gibt diese Zwecke vor?“
Das Individuum selbst?
„Nicht nur weil die Besitzer beziehungsweise Aktionäre unter den Wettbewerbsbedingungen des Marktes Dividenden und Kursgewinne erwarten, sondern auch weil Finanzspekulateure fortlaufend Wetten auf die Zukunft abschließen, ist der Status quo niemals genug.“
Das ist doch Blödsinn, diese ständige "Wachstumskritik".
Wären die Menschen des 19. Jahrhundets Wachstumskritier gewesen, dann würden die meisten Leute heute noch auf dem Land arbeiten, eine kürzere Lebenserwartung haben und vielleicht kaum Lesen und Schreiben können.
Der technische Fortschritt, die Zunahme von Möglichkeiten, ist insgesamt positiv. Dass es immer schneller wird, ist doch gut so.
„Dass die Natur nicht die Ressourcen für ewiges Wachstum hat, wird seit den 1970ern diskutiert“
In der Natur folgt auf die Phase des Wachstums die Phase des Niedergangs.
„die Implikationen dieses Wirtschaftens für die Psyche der Menschen werden aber kaum bedacht.“
Das ist falsch!
Es gibt jede Menge Bücher, Artikel in Zeitschriften und Zeitungen, Internetseiten, Radio- und Fernsehbeiträge usw., die den bösen Kapitalismus für unvereinbar mit der menschliche Psyche erklären.
Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Stände Stagnation, Eintönigkeit, endlose Langeweile ohne Möglichkeiten zu Weiterentwicklung, dafür ist der Mensch nicht gemacht.
Nachsehen was jenseits des Hügels ist und weiter!
„So funktioniert das nun einmal im Kapitalismus: Profite werden privatisiert, Kosten externalisiert.“
Wenn die Menschen im 19. Jahrhundert Wachstumskritker gewesen wären, dann hätten wir noch Plumpsklo. Muss ich mehr sagen?
„Wir haben schon gesehen, dass der Erfolg der kosmetischen Chirurgie die Menschen (...) nicht wirklich glücklicher zu machen scheint.“
NEIN, Das haben wir nicht gesehen. Das wurde einfach ohne Begründung behauptet.
„Demnach stellen schwule Männer besonders hohe Anforderungen an den Muskelaufbau und sind sie dann im Durchschnitt weniger zufrieden mit ihrem Körper.“
Was das wohl über die toxische Männlichkeit aussagt...
„Oder anders formuliert: Das Individuum ist veränderlich, das Umfeld ist vorgegeben.“
An der Stellw wird die Argumentation komplett absurd.
Ohne Wachstum und Eingriff in die Natur muss der Mensch sind noch radikaler anpassen.
Die Industrialisierung ist nur eine Radikalisierung dessen, die Umwelt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
„Anstatt immer mehr Drogen/Medikamente zu verschreiben, scheint mir ein kollektiver Entzug für eine Gesellschaft nötig zu sein, die bereits heute so süchtig nach Konsum und Geld ist, in der Stress allgegenwärtig ist und es immer an Zeit mangelt.“
Das halte ich für, sorry, Blödsinn.
Und gradezu fatal in einem Zeitalter der Globalisierung.